Das Amtsgericht Hannover hat einen Haftbefehl gegen den Unternehmer Lars Windhorst erlassen, nachdem er einem Gerichtstermin unentschuldigt ferngeblieben war. Windhorst hat jedoch Widerspruch gegen den Haftbefehl eingelegt. Der Grund für das Gerichtsverfahren war die Insolvenz seiner Firma Projekt Ihmezentrum Hannover (PIZ) GmbH, die das bekannte »Ihme-Zentrum« in Hannover besitzt. Das Ihme-Zentrum, insbesondere die 60.000 Quadratmeter große Verkaufsfläche in der Ladenpassage, wird von vielen als unattraktiv und vernachlässigt angesehen, während die 850 Eigentumswohnungen einen positiveren Ruf genießen.
Ursprünglich als architektonisches Highlight im Jahr 1975 konzipiert, hat das Ihme-Zentrum im Laufe der Jahre an Attraktivität verloren. Trotz mehrerer Eigentümerwechsel und hochtrabender Pläne zur Revitalisierung gelang es bisher nicht, das Einkaufszentrum zu neuem Leben zu erwecken. Als Lars Windhorst im März 2019 83 Prozent des Komplexes erwarb, hatte er große Pläne zur Modernisierung und Neugestaltung des Gebäudes. Die Stadt Hannover war optimistisch und sicherte eine langfristige Mietverpflichtung ab Mitte 2023 zu, die jedoch an bestimmte Bedingungen, wie den Fortschritt der Renovierungsarbeiten und die Vermietung von Einzelhandelsflächen, geknüpft war.
Enttäuscht von Windhorsts mangelnder Umsetzung der Vereinbarungen kündigte die Stadt Hannover den Mietvertrag und stellte fest, dass Strafzahlungen von insgesamt 3,6 Millionen Euro fällig wurden. Ein großer Teil wurde bereits eingetrieben, während Zwangsvollstreckungsmaßnahmen für den ausstehenden Betrag eingeleitet wurden. Im August 2023 stellte die Stadt sogar einen Insolvenzantrag gegen die PIZ GmbH, was die finanziellen Schwierigkeiten des Ihme-Zentrums weiter verdeutlicht.