Im Rahmen des Fachtags „Armut und Teilhabe“ lud das Sozialdezernat der Landeshauptstadt Hannover Fachplanerinnen und Vertreterinnen politischer Gremien, Wohlfahrtsverbände, Vereine, Initiativen sowie die Wohnungswirtschaft ein. Die Sozialdezernentin Sylvia Bruns betonte, dass strukturelle Armut seit Jahrzehnten in allen Teilen des Landes existiert und nicht allein auf lokaler Ebene bekämpft werden kann. Dennoch sei es wichtig, alle lokalen Hebel zu identifizieren und zu nutzen, um maximalen Zugang zur Teilhabe zu ermöglichen und niemanden aufgrund von Geldmangel auszuschließen.
Die Koordinationsstelle Sozialplanung präsentierte Zahlen über die Personen in Hannover, die von Armut betroffen sind, wobei auch auf die hohe Dunkelziffer von Armutsbetroffenen hingewiesen wurde, die in keiner offiziellen Statistik erfasst sind. Es wurde betont, dass es wichtig sei, alle, die aus materiellen Gründen von Teilhabe ausgeschlossen sind, in den Blick zu nehmen. Praktiker*innen der Verwaltung berichteten im Anschluss über ihre Arbeit in Quartiers- und Beratungsprojekten, wo die Sichtbarkeit von Armut in verschiedenen sozialen Bereichen behandelt wurde, wie etwa in Gemeinwesenarbeit, Familienzentren und Einzelfallhilfe.
In vier parallelen Workshops diskutierten die Teilnehmer*innen verschiedene Aspekte von Armut und Teilhabe in Hannover, darunter welche Maßnahmen bereits erfolgreich umgesetzt wurden, in welchen Bereich Verbesserungsbedarf besteht und welche dringenden Probleme noch angegangen werden müssen. Am Ende des Fachtags betonte Sozialdezernentin Bruns die Notwendigkeit, dem Thema Armut und Teilhabe gemeinsam zu begegnen, um eine maximale Teilhabe aller in Hannover zu gewährleisten. Die Ergebnisse des Tages sollen in den Aktionsplan „gegen Armut“ bzw. für mehr Teilhabe und Armutsprävention einfließen, der gemeinsam erarbeitet wird.