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Forschungsgruppe TARGET-MPN enthüllt neue Erkenntnisse zur Bekämpfung von Blutkrebs

Mittels neuartiger Forschungsmethoden dem Blutkrebs Einhalt gebieten

Hämatopoetische Stammzellen sind lebenswichtig und sorgen dafür, dass unser Immunsystem optimal funktioniert. Im Knochenmark von Erwachsenen teilen und entwickeln sie sich zu neuen Blutzellen, wie roten und weißen Blutkörperchen oder Blutplättchen. Bei Erkrankungen wie den myeloproliferativen Neoplasien (MPN) gerät dieser Prozess aufgrund von Mutationen außer Kontrolle und Blutkrebs entsteht. MPN treten häufig bei älteren Menschen auf und haben einen langsamen Verlauf. Bisher gibt es keine wirksame medikamentöse Therapie zur Verhinderung des Krankheitsfortschritts, und Stammzelltransplantationen sind nur für Patienten im fortgeschrittenen Stadium eine Option.

Die Forschungsgruppe „TARGET-MPN“ unter der Leitung von Professor Dr. Florian Heidel an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) untersucht genetische Veränderungen, die zu MPN führen, und sucht nach neuen Ansätzen, um das Fortschreiten der Krankheit zu stoppen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt mit 5,1 Millionen Euro. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf die Rolle der Zellumgebung und Zellkommunikation, insbesondere auf Signalwege, die durch das Enzym JAK2 gesteuert werden. Mutationen in diesem Gen können zur Entstehung von MPN führen.

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Ein wichtiger Fokus der Forschung liegt auf den epigenetischen Prozessen, die frühzeitig in den blutbildenden Stammzellen auftreten. Diese Prozesse beeinflussen, welche Gene aktiviert oder deaktiviert werden und wie sich die Zellen entwickeln. Ein besseres Verständnis dieser Mechanismen könnte dazu beitragen, das Fortschreiten von MPN zu verhindern und das Umschlagen in aggressive Leukämie zu verhindern. Laut Experten wird die Bedeutung von MPN in der Krebsmedizin zunehmen, insbesondere aufgrund der alternden Bevölkerung.

Die Forschungsgruppe „TARGET-MPN“ umfasst neben der MHH auch andere renommierte Einrichtungen in Deutschland und Österreich. Durch die Zusammenarbeit sollen neue Erkenntnisse gewonnen werden, um innovative Therapieansätze für die Behandlung von MPN zu entwickeln.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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