Am 4. Februar wird weltweit der Weltkrebstag begangen, um das Bewusstsein für Krebserkrankungen zu schärfen und die Bedeutung von Prävention und Früherkennung hervorzuheben. In diesem Zusammenhang engagiert sich der Verein „Das Buusenkollektiv“, der Frauen unterstützt, die an Brustkrebs erkrankt sind oder ein erhöhtes Risiko haben. Die aktive Mitgliedschaft von Matea Tadic, die aufgrund des Todes ihrer Mutter an Eierstockkrebs im Jahr 2018 persönlich betroffen ist, bringt besonders viel Engagement in die Aktivitäten des Vereins. Tadic ist auch Trägerin der BRCA1-Mutation, deren Vorkommen die Wahrscheinlichkeit für Brust- und Eierstockkrebs wesentlich erhöht.
Der Verein zählt etwa 30 engagierte Frauen, die sich für die Sensibilisierung von Brustkrebs einsetzen. Zu den Projekten gehören die „Titty Talks“, ein Online-Austauschformat, und „Titty Tints“, ein Kunstprojekt zur Förderung der Körperakzeptanz. Diese Initiativen fördern den Austausch unter betroffenen Frauen, um Empathie und Unterstützung zu bieten, insbesondere da das Thema Brustkrebs oft tabuisiert ist, selbst auf sozialen Medien. Um dem entgegenzuwirken, wurde die Kampagne „Touch My Cancer“ ins Leben gerufen, die Frauen ermutigt, sich selbst abzutasten und ihre Angst vor dem Thema abzubauen.
Brustkrebs als globale Herausforderung
Brustkrebs ist eine bedeutende Gesundheitsbelastung mit einem Lebenszeitrisiko für Frauen von etwa 1 zu 8 und für Männer von 1 zu 1000. Die meisten Fälle sind mit somatischen Mutationen in Brustzellen verbunden, die im Laufe des Lebens auftreten. Hereditärer Brustkrebs macht lediglich 5-10% der Diagnosen in den USA aus. Dabei sind insbesondere die Mutationen in den Genen BRCA1 und BRCA2 gut bekannt, aber auch andere Gene wie ATM, CHEK2 und PALB2 können das Risiko steigern.
Die Risikofaktoren für Brustkrebs variieren und umfassen spezifische biologische Marker wie ER+, PR- und HER2+. Bei Duktalem Karzinom in situ (DCIS), das unbehandelt in mindestens einem Drittel der Fälle zu invasivem Krebs fortschreiten kann, sind Früherkennung und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen von entscheidender Bedeutung. Die Primären Präventionsstrategien umfassen prophylaktische Mastektomien und gezielte Überwachung, insbesondere für BRCA-Träger.
Forschung und genetische Tests
Aktuelle Studien, insbesondere des Breast Cancer Association Consortium (BCAC), zeigen das Potenzial von Genmutationen bei der Bewertung des Brustkrebsrisikos. Eine umfassende Analyse, an der auch Forschende der Medizinischen Hochschule Hannover beteiligt sind, hat sich mit der DNA von mehr als 113.000 Frauen auseinandergesetzt. Neun von 34 untersuchten Genen zeigen signifikante Assoziationen mit dem Brustkrebsrisiko, was neuartige Ansätze für präzisere Risikoeinschätzungen und verbesserte Beratungsleistungen ermöglichen könnte.
Die Ergebnisse dieser Studien werden in offizielle Empfehlungen zur frühzeitigen Risikoidentifikation und Prävention eingebracht. Zukünftige genetische Studien könnten neue Varianten aufdecken, die das Risiko weiter beeinflussen. Dank sinkender Kosten für genomische Technologien könnte sich auch die klinische Entscheidungsfindung in der Krebsbehandlung entscheidend verbessern.
Trotz der Herausforderungen, die die Erkrankung mit sich bringt, appelliert Tadic an Frauen, regelmäßig Vorsorge zu betreiben und sich nicht von Angst leiten zu lassen. Die Austauschprojekte und die Aufklärung durch derart engagierte Initiativen können entscheidend dazu beitragen, das Bewusstsein für Brustkrebs weiter zu stärken.
Für weitere Informationen über den Weltkrebstag und das Engagement des Buusenkollektivs besuchen Sie bitte die folgenden Links: rbb24, PMC, und MHH.