Am Sonntag, den 19. Januar 2025, fand die 54. Hagener Eiswette bei herrlichem Winterwetter statt. Trotz Temperaturen von minus drei Grad Celsius war die Aue jedoch nicht vollständig zugefroren, was das traditionelle Ereignis in der Gemeinde Hagen in Niedersachsen nicht minder spannend machte. Die Spannung steigt jedes Jahr, wenn die Frage im Raum steht: Geiht die Aue oder steiht sie? Die Anwesenden waren zahlreich erschienen, um den Volksfestcharakter der Veranstaltung zu genießen, die seit 54 Jahren durchgeführt wird und zunehmend an Beliebtheit gewinnt.

Der Schneider Hartmut Pape übernahm in diesem Jahr die zentrale Rolle und musste ein DLRG-Boot nutzen, um das andere Ufer der Aue zu erreichen. Dies geschah, nachdem „Meister Zwirn“ mit einem alten Bügeleisen, das beim Ausbaggern der Aue gefunden wurde und eine besondere Bedeutung hat, alle Teilnehmenden darüber informierte, ob die Aue tatsächlich gefroren war oder nicht. Einmal mehr wurde die Tradition lebendig, als viele Ehrengäste, darunter der Landrat Thorsten Krüger und Bundestagskandidaten der SPD und CDU, anwesend waren.

Tradition und Gemeinschaft

Die Eiswette hat nicht nur den Zweck, die Tradition zu bewahren, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl in Hagen zu stärken. Ein besonderes Highlight war die Nebenwette auf dem Festplatz, bei der der Nachwuchs der Tennisabteilung des Hagener Sportvereins 250 Euro gegen das Eiswettkomitee gewinnen konnte. Besucher konnten Glühwein, Grillwurst und lose für die im Zelt aufgebaute Tombola erwerben, was zur festlichen Atmosphäre beitrug.

Um 11 Uhr marschierte das Eiswettkomitee traditionell vom Rathaus zur Burgallee, begleitet von Bernd Kristian Glabbatz, der an der Drehorgel spielte. Der Bürgermeister Andreas Wittenberg hatte bereits um 10 Uhr zu einem Begrüßungstrunk eingeladen, der den Auftakt zu der festlichen Stimmung bildete, die nach zwei Jahren Coronapause umso mehr zu fühlen war. Neben der Eiswette sorgte die DLRG-Ortsgruppe Hagen mit Glühwein, Waffeln und Bratwürsten für das leibliche Wohl der Gäste.

Ein Hoch auf die Traditionsbewahrung

Besonders erwähnenswert ist die Bedeutung des Bügeleisens in der Tradition der Eiswette. Seit 1972 war die Aue elf Mal so fest zugefroren, dass der Schneider das andere Ufer trocken erreichen konnte, zuletzt im Jahr 2021. Klaus Büller gewann bei der Versteigerung den Hauptpreis mit einem Gebot von 322 Euro, was zur Freude aller anwesenden der Veranstaltung beitrug. Diese Tradition fördert nicht nur den lokalen Zusammenhalt, sondern bereichert auch die kulturelle Landschaft der Gemeinde.

Nach der Veranstaltung fand ein geselliges Kohl- und Pinkelessen in der Bauernschänke Bramstedt statt, das von den Wettverlierern finanziert wurde. Hier konnten die Teilnehmer das Ereignis Revue passieren lassen und den Gemeinschaftsgeist weiter festigen, der die Hagener Eiswette zu einem beliebten Highlight des Jahres macht.

Die nächsten Jahre werden mit Spannung erwartet, wenn die Aue erneut die Frage aufwerfen wird: Fließt sie, oder ist sie zugefroren? In der Zwischenzeit bleibt die Hagener Eiswette ein strahlendes Beispiel für Tradition und Gemeinschaftsleben in Niedersachsen.

Für weitere Informationen zur Veranstaltung und zur Geschichte der Aue können Sie die Berichterstattung von Weser Kurier, Nordsee Zeitung und Wunderdeutsch konsultieren.