Göttingen

Wahlverhalten junger Menschen bei Europawahl: Demokratieforscher enthüllt Ergebnisse

Prof. Simon Franzmann, ein renommierter Demokratieforscher an der Universität Göttingen, hat kürzlich das Wahlverhalten junger Menschen bei der Europawahl analysiert. Seine Untersuchung ergab, dass 22 Prozent der befragten 14- bis 29-Jährigen angaben, die AfD zu wählen. Dieses Ergebnis überraschte viele Beobachter, da diese Altersgruppe traditionell eher zögerlich war, extremistische Parteien zu unterstützen.

Franzmann erklärt, dass viele junge Menschen nicht dieselben historischen Bindungen zu etablierten Parteien haben wie frühere Generationen. Sie haben nie persönliche Erfahrungen mit legendären Politikern wie Willy Brandt oder Helmut Kohl gemacht und setzen sich heute vor allem mit Themen wie Migration und der zukünftigen Ausrichtung Europas auseinander.

Ein interessanter Aspekt ist der Erfolg der paneuropäischen Partei Volt, die bei den 16- bis 24-Jährigen einen Zustrom von acht Prozent verzeichnen konnte. Franzmann bezeichnet Volt als die einzige echte europäische Partei, die eine Alternative zur EU-Kritik der AfD darstellt und eine sozialliberale und ökologische Agenda vertritt.

Der Demokratieforscher betont, dass junge Menschen in Zeiten des Wandels nach neuen politischen Ansätzen suchen. Sie fühlen sich von Parteien angezogen, die nicht in der Regierung sind und frischen Wind versprechen. Dies spiegelt sich auch in der Nutzung digitaler Kanäle wider, wobei junge Parteien wie Volt in sozialen Medien wie TikTok professioneller auftreten als etablierte Parteien.

Franzmann weist auch darauf hin, dass junge Männer tendenziell konservativer wählen als junge Frauen, obwohl der „Gender-Gap“ in Bezug auf politische Präferenzen nicht so groß ist, wie oft angenommen. Dies könne auch mit unterschiedlichen Ansichten zur Gleichstellungspolitik zusammenhängen.

Insgesamt zeigt die Europawahl laut Franzmann, dass es in Deutschland kein Parteienkartell gibt, sondern eine Vielfalt an politischen Optionen und eine dynamische Parteienlandschaft besteht. Die jungen Wählerinnen und Wähler suchen aktiv nach neuen politischen Lösungen und scheuen nicht davor zurück, etablierte Pfade zu verlassen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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