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Urgestein der Kommunalpolitik geht in Ruhestand: Das bewegte politische Leben von Landrat Werner Henning

Der dienstälteste Landrat Deutschlands, Werner Henning (CDU), wird nach 35 Jahren in der Politik in den Ruhestand treten und stellt sich bei der Kommunalwahl in Thüringen am 26. Mai nicht mehr zur Wahl. Seine politische Karriere begann im Dezember 1989, als er zum Vorsitzenden des Rates des damaligen Kreises Heiligenstadt gewählt wurde, kurz nachdem die Grenze zwischen DDR und BRD gefallen war. Henning setzte sich bereits zu Beginn seiner Amtszeit für die Wiedereröffnung der Verbindungsstraße zwischen Bischhagen im Eichsfeld und Vogelsang nahe Bremke im Landkreis Göttingen in Niedersachsen ein.

Im Laufe seiner politischen Laufbahn trat Werner Henning auch als Redner bei Demonstrationen gegen das DDR-Regime auf und war maßgeblich in der Wendezeit involviert. Er studierte Germanistik und Kunstwissenschaften in Halle, wechselte später in einen Heiligenstädter Betrieb und engagierte sich für die Einheit der Währung in Deutschland. Henning erinnert sich an den Umtauschkurs zwischen D-Mark und Mark der DDR 1990, der symbolisch für die Zeit nach der Wende stand.

Als weltoffener Politiker suchte Henning auch Begegnungen jenseits der Politik, wie sein Treffen mit Papst Franziskus im Vatikan auf Einladung des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow im Jahr 2016. Mit seiner bevorstehenden Verabschiedung am 29. Mai endet eine Ära der Kommunalpolitik im Obereichsfeld. Sechs Kandidaten bewerben sich um seine Nachfolge, darunter Marion Frant (CDU), Michael Gaßmann (Freie Wähler), Steffen Hildebrandt (SPD, FDP), Marcel König (AfD), Nicole Siebert-Kobert (Bürgerinitiative „Menschen für Heiligenstadt“) und Heiko Steinecke (Demokratische Initiative Eichsfeld).

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