Rentner schuldig gesprochen: Geldstrafe nach Angriff auf Grünen-Politikerin

Angriff auf Politikerin in Göttingen löst Empörung aus

Ein Vorfall, der vor einigen Wochen in Göttingen stattfand, sorgte für Aufsehen, als ein Rentner die Landtagsabgeordnete Marie Kollenrott von den Grünen angegriffen hat. Das Amtsgericht Göttingen hat den Täter nun für seine Tat bestraft und zu einer Geldstrafe von €1600 verurteilt.

Angriff am Wahlkampfstand

Der Rentner, Hartmut D. (66), passierte Ende Mai den Wahlkampfstand der Grünen in der Innenstadt von Göttingen. Er beleidigte Kollenrott und schlug sie zweimal auf den Oberarm. Die Abgeordnete trug von den Angriff gerötete Stellen und Kratzspuren davon, die sie noch Tage später schmerzhaft spürte. Die Polizei nahm den Rentner kurz nach dem Vorfall fest.

Hartmut D. kommentierte den Vorwurf während des Prozesses mit großer Gleichgültigkeit, wobei er die Geschehnisse als „Quark“ bezeichnete. Er entschuldigte sich jedoch, falls es zu einer ungewollten Berührung gekommen sein sollte.

Politische Hintergründe des Täters

Der Rentner ist bereits wegen rechtsradikaler Ansichten juristisch bekannt und erhielt 2020 eine Geldstrafe von €900 für das Verwenden verfassungsfeindlicher Symbole. Sein Engagement in der rechtsextremen Szene war ein Faktor, der bei der Urteilsverkündung mit einbezogen wurde.

Unterstützung für das Opfer

Neben der Geldstrafe wurde der Rentner dazu verpflichtet, €600 Schmerzensgeld an Marie Kollenrott zu zahlen. Die Politikerin plant, diesen Betrag an Organisationen wie der Frauenberatung und dem „Antifaschistischen Archiv“ zu spenden, um einen positiven Aspekt aus dieser negativen Erfahrung zu ziehen. Kollenrott lobte die Justiz für die angemessene Berücksichtigung des Angriffs auf sie als Frau und auf die Demokratie im Allgemeinen.

Die Geschehnisse in Göttingen haben zu einer breiten Empörung geführt und verdeutlichen die Notwendigkeit, politische Meinungsverschiedenheiten auf friedliche und respektvolle Weise zu lösen.