Am 27. Januar 2025 wurde das neue Forschungsgewächshaus auf dem Nordcampus der Universität Göttingen feierlich eingeweiht. Die Bauzeit des neuen Komplexes betrug rund drei Jahre und kostete etwa 15,5 Millionen Euro. Diese Kosten wurden von der Universität Göttingen sowie der Fakultät für Agrarwissenschaften getragen. Mit diesem Projekt verfolgt die Universität innovative Forschungsansätze in der Landwirtschaft, insbesondere unter den Bedingungen des Klimawandels.

Bei der Einweihungsveranstaltung betonte Prof. Dr. Joachim Schachtner die wichtige Verknüpfung von Wissenschaft und landwirtschaftlicher Praxis. Er hob hervor, dass der neue Forschungsstandort eine zentrale Rolle dabei spielen wird, Lösungen für die Herausforderungen zu entwickeln, die der Klimawandel mit sich bringt. Prof. Dr. Bernhard Brümmer ergänzte, dass exzellente Infrastruktur für die Forschung fundamental ist, um fortschrittliche Erkenntnisse zu gewinnen.

Details des neuen Forschungsgewächshauses

Der neu errichtete Komplex beinhaltet ein zweigeschossiges Funktionsgebäude mit einer Fläche von ca. 2.400 Quadratmetern sowie einen ersten Gewächshaustrakt mit rund 850 Quadratmetern und einer Traufhöhe von fünf Metern. Der Standort ist so konzipiert, dass er Platz für zwei weitere Gewächshäuser gleicher Größe bietet. Prof. Dr. Stefan Scholten erläuterte, dass diese Einrichtung Forschung unter kontrollierten Bedingungen ermöglicht, die für die Landwirtschaft von immenser Bedeutung sind.

Ein besonderes Merkmal der Anlage ist der energieeffiziente Betrieb, der durch die Nutzung der Abwärme des benachbarten GWDG-Rechenzentrums gewährleistet wird. Dies fördert nicht nur die Nachhaltigkeit der Forschung, sondern reduziert auch die Betriebskosten erheblich.

Forschungsschwerpunkte

Das Forschungsgewächshaus ist darauf ausgelegt, die Reaktionen von Pflanzen und Böden auf veränderte Umweltbedingungen zu untersuchen. Die Einrichtung besteht aus vier separaten Abteilen, die eine individuelle Regulierung von Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Strahlung und Kohlendioxidkonzentration ermöglichen. Dies erlaubt eine detaillierte Analyse von Bodenmonolithen, Mesokosmen, Baumsämlingen und Bäumen, wobei der Fokus auf den Veränderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel liegt.

Ein speziell angefertigtes Messsystem wird eingesetzt, um den Austausch von Kohlendioxid und seinen Isotopen, Wasser und flüchtigen organischen Verbindungen kontinuierlich zu überwachen. Die Forschung wird unter verschiedenen Umweltbedingungen durchgeführt, einschließlich Hitzewellen, Trockenheit und erhöhtem atmosphärischem CO2, was für die zukünftige Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung ist.

Insgesamt zeigt die Eröffnung des neuen Forschungsgewächshauses an der Universität Göttingen das Engagement der Forschungseinrichtung, aktiv zur Lösung dringender globaler Herausforderungen beizutragen und innovative Antworten auf die Fragen des Klimawandels zu finden. Weitere Informationen über die Universität Göttingen und deren Forschungsinitiativen sind auf der GWG-Webseite zu finden.

Für detaillierte Einblicke in die Forschungsinfrastruktur und Projekte im Bereich Klimawandel und Pflanzenforschung kann auch die Webseite des IMK-IFU besucht werden.