Vorfall | Umwelt |
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Ort | Ghana |
Ursache | Klimawandel, Extreme Wetterereignisse |
Forschende der Universität Göttingen und der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission haben eine umfassende Untersuchung zu Nachhaltigkeitszertifikaten im Kakaoanbau in Ghana durchgeführt. Diese Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Ecological Economics, zielt darauf ab, die Lebensbedingungen von Kleinproduzierenden zu verbessern und gleichzeitig die biologische Vielfalt zu erhalten. Die Analyse umfasste wichtige Zertifizierungen wie Fairtrade, Rainforest Alliance und Cocoa Life.
Insgesamt wurden 814 kakaoproduzierende Haushalte und 119 Kakaoplantagen in fünf großen Kakaoregionen Ghanas für diese umfassende Studie interviewt. Die Ergebnisse zeigen, dass Nachhaltigkeitszertifizierungen signifikante Verbesserungen in den Kakaoerträgen und dem Einkommen der Kleinproduzierenden bewirken, jedoch wurden keine signifikanten Auswirkungen auf die biologische Vielfalt festgestellt.
Ein großes Ziel: Erhalt der Biodiversität
Die Herausforderungen der globalen Landwirtschaft stehen eng im Zusammenhang mit dem Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Umwelt. Extreme Wetterereignisse sowie Veränderungen in Wettermustern gefährden nicht nur die Ernteerträge, sondern auch die Lebensgrundlagen landwirtschaftlicher Gemeinschaften weltweit. Selbst in Ghana sind die Einkommen der Kleinproduzierenden aufgrund dieser klimatischen Veränderungen bedroht, da sie von stabilen Erträgen und vorhersehbaren Wettermustern abhängig sind.
Wie Fairtrade Deutschland berichtet, ist die Schaffung einer intakten und nachhaltigen Umwelt unerlässlich für die Zukunft der Landwirtschaft, besonders angesichts der steigenden Temperaturen, Dürren und anderen extremen Klimaereignissen, die über 500 Millionen kleinbäuerliche Familien weltweit betreffen. Diese Herausforderungen verlangen einen integrierten Ansatz, der sowohl klimatische Gerechtigkeit als auch faire Handelspraktiken umfasst.
Studienergebnisse und deren Bedeutung
Die Analyse der Kakaoerträge hat gezeigt, dass die Schulungen, die durch die Anforderungen der Nachhaltigkeitszertifizierungen gefördert werden, zu höheren Erträgen führen. Beide Aspekte, Wirtschaftlichkeit und Biodiversität, müssen enger zusammengeführt werden. Es wurde jedoch festgestellt, dass kurzfristige Verbesserungen in der biologischen Vielfalt möglicherweise längere Zeiträume erfordern. Daher schlagen die Forschenden vor, dass Nachhaltigkeitszertifizierungen durch zusätzliche Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt ergänzt werden sollten.
Aktuelle Kenntnisse über die direkten Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft decken eine Reihe von Faktoren ab, darunter die Erhöhung der Temperaturen, die Verkürzung von Wachstumsperioden und das erhöhte Risiko von Dürre und Hitzestress. Auch das Wissen über Veränderungen in Niederschlagsmustern und extreme Wetterereignisse zeigt, dass diese Faktoren die nachhaltige Landwirtschaft beeinträchtigen. Die Schaffung regionaler und lokaler Anpassungsstrategien wird als essentiell erachtet, um die Resilienz der Landwirtschaft gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels zu stärken.
Insgesamt verdeutlicht die Studie der Universität Göttingen die Notwendigkeit, Perspektiven von Kleinproduzierenden in den Vordergrund zu rücken und gleichzeitig einen integrativen Ansatz für die Verbesserung der Lebensbedingungen und den Erhalt der Biodiversität zu verfolgen. Mehr denn je ist ein gemeinsames Engagement erforderlich, um die Risiken des Klimawandels zu bewältigen und eine nachhaltige Zukunft für die Landwirtschaft sicherzustellen.