GöttingenKultur

Faszinierende Premiere von „Singularis“: Generation der Mitzwanziger im Fokus

Die Uraufführung von Nis-Momme Stockmanns Stück „Singularis“ am Deutschen Theater Göttingen unter der Regie von Dominique Schnizer fokussiert auf die hilflose Selbstfindung einer Generation von Mitzwanzigern, die sich in einer Welt der digitalen Vereinzelung verloren fühlen.

Im düsteren Setting eines schwarzen Raums wird das Leben von Ava und Emmi beleuchtet. Beide drifteten von ihrer einstigen Coolness ab und finden sich nun ziellos bei langweiligen Jobs und oberflächlichen Beziehungen wieder. Sie drehen hilflos in ihrer Leere und Selbstzweifeln, geprägt von Ängsten und Mutlosigkeit. Die Inszenierung thematisiert die Auswirkungen der Vereinzelung auf eine Generation, die zwar vernetzt ist, aber dennoch an echten Verbindungen und Lebenserfahrungen zu scheitern scheint.

Der Regisseur Schnizer nutzt Stockmanns Text, um ein kraftvolles Bild von Identitätsfindung und Realitätsverlust zu schaffen. Die Inszenierung führt die Zuschauer durch surreal angehauchte Szenarien, in denen die Protagonistinnen mit Alpträumen, visionären Zeiten und existenziellen Fragen konfrontiert werden. Ava durchläuft eine transformative Reise, die sie von der Vergangenheit befreit und in eine Zukunft der Freiheit und Selbstbestimmung entlässt.

Trotz der etwas begrenzten textlichen Tiefe des Autors Stockmann gelingt es der Inszenierung, die Themen der Selbstfindung, Vereinzelung und Traumatherapie auf eindrucksvolle Weise zu präsentieren. Durch die Reduzierung auf flotte Dialoge und direkte Aussagen gelingt es, das Stück „Singularis“ zu einem Aufruf zur Neuorientierung von Lebenshaltungen zu machen, der emotional berührt und zum Nachdenken anregt.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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