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DDG warnt vor Risiken der Abnehmspritze – Standpunkt von Prof. Dr. Baptist Gallwitz

Die Geheimnisse der "Abnehmspritze": Neue Wege bei Typ-2-Diabetes und Adipositas

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) äußerte Kritik am Einsatz von Inkretin-basierten Therapien, die auch als „Abnehmspritze“ in der Öffentlichkeit bekannt sind. Inkretine sind Darmhormone, die maßgeblich an der Stoffwechselregulation beteiligt sind und die Organfunktionen beeinflussen. Bei Typ-2-Diabetes (T2D) ist der Inkretineffekt eingeschränkt, aber durch die exogene Gabe von GLP-1 können Stoffwechselstörungen normalisiert werden. GLP-1-ähnliche Präparate haben sich als wirksame Therapieoption für T2D erwiesen und tragen zur Gewichtsabnahme bei.

Mit der Einführung von GLP-1-RA wie Exenatide im Jahr 2005 und weiteren Weiterentwicklungen für die einmal wöchentliche Injektion verzeichneten diese Präparate eine hohe Wirksamkeit und Sicherheit. Sie zeigen nicht nur eine blutzuckersenkende Wirkung, sondern führen auch zu einer Gewichtsabnahme, einem leichten Blutdruckabfall sowie kardiovaskulären Vorteilen. Aufgrund dieser positiven Ergebnisse werden GLP-1-RA als bevorzugte Therapieoption für Menschen mit T2D und Gefäßkrankheiten empfohlen.

Zusätzlich zur Adipositas-Therapie haben Präparate wie Liraglutid und Semaglutid, die in höheren Dosierungen eingesetzt werden, zur Gewichtsreduktion beigetragen. Ein Inkretin-Doppelagonist namens Tirzepatid, der sowohl GIP- als auch GLP-1-Rezeptoren stimuliert, ist zur Behandlung von T2D und Adipositas zugelassen. Die Wirksamkeit von Tirzepatid wurde in Studien im Vergleich zu Semaglutid bestätigt.

Der öffentliche Hype um diese „Abnehmspritzen“ hat zu Engpässen in der Versorgung von T2D-Patienten mit Inkretin-basierten Therapien geführt. Die DDG warnt jedoch vor dem unkritischen Einsatz dieser Medikamente als Lifestyle-Produkte. Die Langzeiteffekte sind noch nicht ausreichend erforscht, und es zeigt sich, dass die Gewichtsabnahme nach einiger Zeit stagniert und möglicherweise eine dauerhafte Therapie notwendig ist. Alleinige Medikamententherapien ohne Lebensstilinterventionen sind weniger erfolgreich, daher haben Inkretine im Bereich des Disease-Management-Programms für Adipositas noch keinen festen Platz.

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