Angriff auf Grünen-Politikerin: Gewalt im Wahlkampf beunruhigt die Gesellschaft in Niedersachsen

Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Zentrum der Stadt Göttingen im deutschen Bundesland Niedersachsen ist die Landtagsabgeordnete Marie Kollenrott von den Grünen attackiert und leicht verletzt worden. Der Angriff ereignete sich am Samstagmittag, als ein Mann mehrfach gegen den Oberkörper der Politikerin schlug. Die Polizei identifizierte den mutmaßlichen Angreifer als einen 66-Jährigen, der nach der Festnahme wieder freigelassen wurde. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Anne Kura verurteilte den Angriff auf das Schärfste und betonte, dass körperliche Attacken auf Demokratinnen ein direkter Angriff auf die Demokratie darstellen. Stephan Weil, der Ministerpräsident von Niedersachsen, verurteilte ebenfalls den Vorfall und bezeichnete die zunehmende Gewalt gegen Politiker als gefährliche Entwicklung. Er betonte, dass eine funktionierende Demokratie nur möglich ist, wenn Menschen ihre Überzeugungen öffentlich vertreten können.

Der Mann, der Kollenrott angegriffen hatte, äußerte sich abfällig über die Grünen und schlug dann zu. Dies ist nur einer von mehreren Angriffen auf Politiker und Wahlkampfhelfer in den letzten Wochen, die landesweit Entsetzen auslösten. In Dresden wurde ein SPD-Wahlkämpfer krankenhausreif geschlagen, während eine Kommunalpolitikerin der Grünen bedroht wurde. Auch in Berlin gab es einen Angriff auf Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD), der zu vorläufigen Maßnahmen führte. Die zunehmende Gewalt gegen Politiker verschiedener Parteien wirft ernsthafte Bedenken auf und zeigt die Dringlichkeit, zivilisierten politischen Diskurs zu fördern.