GöttingenKriminalität und Justiz

Angeklagter vor Gericht: Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt in Bodenfelde

Ein 49-jähriger Angeklagter muss sich vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Göttingen wegen Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, als faktischer Geschäftsführer einer Baufirma in Bodenfelde unvollständige und unrichtige Angaben über die dort beschäftigten Arbeitnehmer gemacht zu haben und Beiträge zur Sozialversicherung nicht abgeführt zu haben, was zu einem Schaden von 600.000 Euro bei den Sozialkassen führte.

Die Anklage umfasst zehn Straftaten, die sich zwischen Februar und Ende Mai 2016 ereignet haben sollen. Aufgrund der systematischen Vernichtung der Geschäftsunterlagen der Firma war es schwierig, die genaue Arbeitsstundenzahl der betroffenen Arbeitnehmer zu ermitteln. Die Schadenssumme basiert daher auf einer Schätzung, die anhand eines Prozentsatzes des Nettoumsatzes berechnet wurde.

Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe und gibt an, keine verantwortliche Position in der Baufirma innegehabt zu haben, sondern lediglich als Dolmetscher tätig gewesen zu sein. Er behauptet, dass zwei Männer aus Kroatien die eigentliche Leitung der Firma hatten. Die Ermittlungen wurden durch einen Hinweis aus Hessen eingeleitet, der auf illegale Arbeitnehmer-Überlassung bei der Baufirma hinwies.

Weitere Untersuchungen ergaben, dass sieben Auftraggeber insgesamt 2,2 Millionen Euro an die Firma überwiesen hatten, von denen jedoch nur 112.000 Euro als Lohnzahlungen zu belegen sind. Der restliche Betrag wurde in Bar abgehoben. Im Verlauf der Ermittlungen wurden die Büros der Auftraggeber durchsucht, und die Bürokraft der Baufirma in Bodenfelde wurde befragt, wobei sie bestätigte, dass der Angeklagte die eigentliche Leitung innehatte. Der Prozess ist für mehrere Verhandlungstage angesetzt.

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