Vorfall | Stellenabbau |
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Ort | Gifhorn |
In Gifhorn brodelt es gewaltig! Die IG Metall hat am Freitag zu einem eindrucksvollen Warnstreik bei Continental aufgerufen, und die Forderungen sind klar: eine Lohnerhöhung von sieben Prozent sowie eine pauschale Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro. Flavio Benites, der Erste Bevollmächtigte und Geschäftsführer der IG Metall Wolfsburg, betont, dass dieser „Schrei aus Gifhorn“ bis zu Volkswagen in Wolfsburg und zur Continental-Zentrale in Hannover gehört werden soll, wie WAZ berichtet.
Doch warum dieser Aufstand? Die Automobilbranche steht unter Druck, und die Arbeitgeberseite hat in den ersten Verhandlungsrunden lediglich eine Entgeltsteigerung von 1,7 Prozent zum 1. Juli 2025 und 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026 angeboten. „Das ist mickrig, das ist respektlos“, schimpft Benites. Die IG Metall sieht in ihrer Forderung keinen Arbeitsplatzverlust, sondern einen Schutz der Arbeitsplätze, da eine Erhöhung der Löhne die Kaufkraft stabilisiere und somit den Konsum ankurble. „Unsere Forderung kostet keine Arbeitsplätze, sondern schützt sie“, erklärt Benites mit Nachdruck.
Der Widerstand wächst
Die Arbeitgeber hingegen argumentieren, dass ihr Angebot angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten angemessen sei. Ralph Wangemann, Verhandlungsführer im Saarland, fordert die IG Metall sogar auf, auf Streiks zu verzichten. Lena Ströbele, Verhandlungsführerin der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie, sieht das Angebot als „ein Zeichen der Wertschätzung für die Beschäftigten“. Doch die Streikenden in Gifhorn sehen das ganz anders. Rund 350 Teilnehmer zogen laut Gewerkschaftssekretär Türker Baloglu vom Continental-Werk zum Sportgelände der SV Gifhorn, begleitet von Trillerpfeifen und wehenden Fahnen. Unterstützung erhielten sie von Abordnungen anderer Firmen wie IAV, Autostadt und Auto-Vision.
Die IG Metall-Chefin Christiane Benner, die seit Oktober 2023 im Amt ist, unterstützt die Streikenden und hebt hervor, dass die Forderungen klug sind. „Wenn wir für unsere Mitglieder mehr Geld rausholen, können sie auch wieder mehr ausgeben. Wir schieben damit die Konjunktur an“, so Benner, wie Die Zeit berichtet. Ihre klare Botschaft: Die Löhne müssen steigen, um die Wirtschaft zu beleben.
Ein Aufruf zur Solidarität
Der Warnstreik in Gifhorn ist nicht nur ein lokales Ereignis, sondern ein Signal an die gesamte Branche. Die IG Metall fordert nicht nur für die Beschäftigten bei Continental, sondern für alle Arbeitnehmer in der Industrie. Die aktuelle Krise in der Automobilbranche und die drohenden Werksschließungen bei Volkswagen machen deutlich, dass die Zeit zum Handeln gekommen ist. Die Beschäftigten müssen sich zusammenschließen und für ihre Rechte eintreten, um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze zu sichern.
Die Situation bleibt angespannt, und die kommenden Verhandlungen werden entscheidend sein. Die IG Metall hat klargemacht, dass sie nicht nachgeben wird, bis ihre Forderungen erfüllt sind. Der „Schrei aus Gifhorn“ könnte sich als der Beginn einer breiteren Bewegung entpuppen, die die gesamte Branche erschüttert.