In Gifhorn haben Betrüger erneut einen dreisten Telefonbetrug ausgeführt. Eine 80-jährige Seniorin wurde zur Zielscheibe, als die Täter sich am Telefon als Polizisten ausgaben. Sie behaupteten, die Tochter der Seniorin habe einen tödlichen Autounfall verursacht und forderten eine Zahlung von 80.000 Euro, um zu verhindern, dass sie ins Gefängnis müsste. Dies berichtet Weser-Kurier.

Die Seniorin gab an, nicht über diese Summe zu verfügen. In der Folge fragten die Betrüger gezielt nach Schmuck und Münzen. Am Ende übergab die Dame Geld und Schmuck im Wert von mehr als 25.000 Euro einem Kurier, der sich ebenfalls als Polizist ausgab. Erst nach einem späten Telefonat mit ihrem Schwiegersohn wurde der Seniorin klar, dass sie einem Betrug zum Opfer gefallen war.

Ermittlungen der Polizei

Die Polizei hat inzwischen Ermittlungen aufgenommen und sucht nach möglichen Zeugen, die den angeblichen Kurier gesehen haben. Ein Sprecher der Polizei machte deutlich, dass echte Polizisten niemals Geldbeträge oder Wertsachen fordern. Diese Art von Betrug ist kein Einzelfall und zeigt das zunehmende Problem des Telefonbetrugs, das nach Angaben von Wochenblatt Reporter immer raffinierter wird.

Opfer solcher Betrugsmaschen haben oft nicht nur mit finanziellen Schäden zu kämpfen, sondern leiden auch unter Scham und Selbstvorwürfen. Betroffen sind nicht nur ältere Menschen, sondern auch jüngere Generationen. Die Maschen variieren und umfassen unter anderem Anrufe von falschen Bankmitarbeitern, Schockanrufe und den bekannten Enkeltrick.

Präventionsmaßnahmen

Um solchen Betrugsfällen vorzubeugen, gibt es wichtige Maßnahmen, die jeder Bürger beachten sollte. Experten empfehlen, bei Verdacht auf telefonische Betrugsversuche vorsichtig zu sein und sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Es ist ratsam, keine persönlichen Daten oder Geld an unbekannte Personen weiterzugeben und die Echtheit des Anrufers zu überprüfen, jedoch nicht über die angezeigte Nummer zurückzurufen. Bei Verdacht sollte sofort die Polizei unter 110 informiert werden.

Die Polizei bietet zudem Informationsveranstaltungen und Workshops an, um die Bevölkerung über diese Risiken zu sensibilisieren. Die internationale Zusammenarbeit innerhalb der EU trägt ebenfalls zur Bekämpfung solcher Betrugsversuche bei. Oft sitzen die Drahtzieher in anderen Ländern, während die „Abholer“, also die Personen, die die Wertsachen abholen, lokal agieren.