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Geothermische Pläne für Kalischacht Steinförde in Wietze gescheitert

Die geplante geothermische Nachnutzung des Kalischachts Steinförde in Wietze wird aufgrund wirtschaftlicher Unrentabilität nicht umgesetzt, wie das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und der Verein Geoenergy Celle am 23. Juli 2024 bekanntgaben; dies unterstreicht die Herausforderungen bei der Nutzung ehemaliger Bergwerke zur Energiegewinnung und führt zu einer vorzeitigen Verfüllung des Schachts.

Wichtige Entscheidung für nachhaltige Energiegewinnung in Wietze

Die geplante geothermische Nachnutzung des Kalischachts Steinförde in Wietze, Landkreis Celle, steht nicht mehr auf der Agenda. Diese Entscheidung wurde von dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und dem Verein Geoenergy Celle getroffen. Die ökonomischen Rahmenbedingungen erwiesen sich als nicht tragfähig genug für eine Umsetzung dieses ambitionierten Projekts.

Der Hintergrund der Entscheidung

Der Schacht Steinförde, der seit 1925 stillgelegt und mit Wasser gefüllt ist, hätte als erstes Projekt zur Erdwärmegewinnung aus einem ehemaligen Bergwerk in der Region dienen sollen. Nach einer gründlichen Untersuchung, die vom LBEG durchgeführt wurde, und einer anschließenden Analyse durch Geoenergy Celle, kam man zu dem Schluss, dass die wirtschaftlichen Hürden zu hoch sind. Carsten Mühlenmeier, Präsident des LBEG, hebt hervor, dass solche Untersuchungen für die zukünftige Wärmewende von entscheidender Bedeutung sind.

Herausforderungen bei der Umsetzung

Die technische Machbarkeit des Projekts wurde durch mehrere Faktoren erheblich eingeschränkt. Eine entscheidende Barriere befindet sich in 60 Metern Tiefe, die eine signifikante Hürde für die geplante Erdwärmenutzung darstellt. Thomas Finkeldey, ein Experte des LBEG für die Sanierung ehemaliger Bergwerke, erklärt, dass die Innenwände des Schachts ab einer Tiefe von 275 Metern zusammengebrochen sind, was die Gesamt-Tiefe auf etwa 450 Meter reduziert hat.

Wirtschaftlichkeit und alternative Lösungen

Die Analyse ergab zudem, dass die Temperatur in 450 Metern Tiefe nicht ausreicht, um die geothermische Energie effizient zu nutzen. Die Kosten für die erforderlichen Sicherungsmaßnahmen und das Durchbohren der Barriere übersteigen die Investitionen, die bei alternativen geothermischen Lösungen anfallen würden. Bürgermeister Wolfgang Klußmann zeigt sich zwar enttäuscht, bleibt jedoch realistisch angesichts der Herausforderungen.

Ausblick und weitere Schritte

Trotz dieser Rückschläge bleibt Geothermie ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Wärmeplanung in Wietze. Das LBEG plant weiterhin die Untersuchung anderer ehemaliger Bergwerke zur Evaluierung ihrer Eignung für geothermische Anwendungen. In der Nachbargemeinde Hambühren steht bereits das nächste Projekt an, während der Schacht Steinförde im kommenden Jahr endgültig verfüllt wird, um die Sicherheit zu gewährleisten و die Nutzbarkeit der Oberfläche wiederherzustellen.

Insgesamt verdeutlicht die Situation am Schacht Steinförde die Herausforderungen, die mit der Nutzung von geothermischer Energie in Deutschland verbunden sind, und zeigt auf, dass innovative Lösungen notwendig sind, um die Klimaziele zu erreichen.

Bildquelle: LBEG/Eike Bruns

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Lebt in Steenfeld und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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