Die Gastronomiebranche in Niedersachsen steht vor einer Herausforderung: steigende Kosten und die Rückkehr zur höheren Mehrwertsteuer setzen Gastronomen unter Druck. Während die Rücknahme der Senkung der Mehrwertsteuer zu Jahresbeginn 2024 für viele Betriebe eine zusätzliche Belastung darstellt, versuchen die Wirtshausbesitzer, die Preiserhöhungen durch kreative Maßnahmen zu begrenzen. Laut kreiszeitung.de stehen Faktoren wie der Mindestlohn und höhere Wareneinkäufe als Hauptgründe für die Kostensteigerungen im Raum.
Ein häufiges Kundenanliegen ist die Preisstabilität. Bei einer Umfrage des Fachmagazins Foodservice gaben viele Gastronomen an, dass sie versuchen wollen, die Preise stabil zu halten. Innovative Konzepte, wie die Einführung von Packages, stabiles Pricing und Premiumangebote für gehobene Ansprüche, sind Strategien, die genutzt werden, um die wachsenden Kosten zu kompensieren. Der Pizza-Lieferservice World of Pizza plant sogar Preissenkungen, um für Kunden attraktiver zu werden.
Forderung nach Senkung der Mehrwertsteuer
In der Diskussion um die finanzielle Zukunft der Gastronomie wird die Senkung der Mehrwertsteuer als essenziell angesehen. Der Präsident der DEHOGA fordert eine Reform, um die Steuerlast zu verringern und Schließungen in der Branche zu verhindern. Unverständnis gibt es über die unterschiedlichen Steuersätze in der Gastronomie im Vergleich zu Lebensmitteleinzelhandel und Catering, sodass Gastronomen wie Stephan Ziegler trotz schwieriger Umstände planen, ihr Restaurant in Wörlitz bis 2026 weiterzuführen und dort sein zehnjähriges Jubiläum zu feiern, wie mdr.de berichtet.
Die ursprünglich im Juni 2020 eingeführte Mehrwertsteuersenkung von 19% auf 7% sollte zunächst bis Ende 2023 verlängert werden, um die finanzielle Last durch steigende Energiekosten zu mindern. Ab Anfang 2024 wird allerdings die Mehrwertsteuer für Auswärtsessen wieder auf 19% angehoben, womit die Erwartungen der Unternehmer und der Verbraucher stark angegriffen werden. Eine Umfrage des NDR zeigt, dass 73% der Befragten die Rückkehr zur alten Besteuerung negativ bewerten. Besondere Besorgnis gibt es unter Familien, die bereits jetzt das Auswärtsessen als Luxus wahrnehmen und planen, seltener in Restaurants zu gehen, sollten die Preise steigen.
Der Druck auf die Branche nimmt zu
Die Gastronomie im Norden Deutschlands hat bereits mit den Folgen von Inflation und gestiegenen Lebenshaltungskosten zu kämpfen. Fachleute befürchten, dass die Erhöhung der Mehrwertsteuer die ohnehin angespannte Situation weiter verschärfen könnte. Laut falstaff.com betrachten zwei Drittel der Umfrageteilnehmer Restaurantbesuche als Luxus, was die rückläufige Kundennachfrage verstärken könnte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gastronomiebranche vor einem Wendepunkt steht. Um den Herausforderungen von steigenden Kosten und drohenden Preiserhöhungen zu begegnen, sind kreative Ansätze gefragt, um Gäste zu gewinnen und langfristig im Geschäft zu bleiben.