Landfrauen aus der Friesischen Wehde und der gesamten Weser-Ems-Region setzen sich mit einer Postkartenaktion gegen den Ärztemangel auf dem Land ein. Inspiriert von ihrem vorherigen Erfolg mit der Initiative „Mammo bis 75“, die die Altersgrenze für Brustkrebsvorsorge angehoben hat, wollen sie nun die ärztliche Versorgung verbessern. Der Landfrauenverband Weser-Ems hat eine Postkartenaktion gestartet, um Unterschriften zu sammeln und die Medizinstudienplätze an der Universität Oldenburg zu erhöhen.
Bisher beginnen jedes Jahr 120 Studierende ihr Medizinstudium in Oldenburg, obwohl seit 2018 ein Wachstum auf mindestens 200 Studienplätze angestrebt wird. Finanzierungsprobleme haben dies bisher verhindert. Die Postkartenaktion wird von rund 200 Arztpraxen und der medizinischen Fakultät der Universität Oldenburg unterstützt. Die gesammelten Unterschriften sollen am 19. Juni der Landesregierung in Hannover überreicht werden, um mehr Unterstützung für die medizinische Ausbildung zu fordern.
Die Landfrauen Friesische Wehde mobilisieren vor Ort in Bockhorn und Zetel medizinische Einrichtungen, um an der Aktion teilzunehmen. Dieses Mal setzen sie auf Erfolg, nachdem sie vor vier Jahren in Hannover gescheitert sind. Es wird betont, dass es nicht nur um die Erhöhung der Studienplätze geht, sondern auch um attraktivere Angebote für junge Ärzte, sich in ländlichen Gebieten niederzulassen.
Der Bürgermeister von Bockhorn, Thorsten Krettek, ergänzt, dass die ärztliche Versorgung vor Ort in Bezirke unterteilt ist. Ein Arztwechsel kann zu Unterversorgung führen, was zeigt, wie wichtig eine stabile ärztliche Präsenz auf dem Land ist. Die Landfrauen und lokalen Vertreter fordern daher mehr Medizinstudienplätze und unterstützende Maßnahmen, um dem Ärztemangel effektiv entgegenzuwirken.