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Erweiterung des Gewerbegebiets Branterei: Anwohner und Naturfreunde kämpfen gegen Zerstörung von wertvollem Naturraum

Die geplante Erweiterung des Gewerbegebiets Branterei in Schortens stößt auf Kritik von Anwohnern und Naturfreunden. Sie befürchten, dass wertvoller Naturraum und Moorflächen durch das Vorhaben zerstört werden. Ursprünglich reichte die frühere Grünen-Ratsfrau Utta Schüder Einwendungen ein, gefolgt von weiteren Anwohnern des Eschenwegs und dem Verein „Upjever-lieb-ich!“.

Carsten-Friedrich Streufert, Vorsitzender des Vereins, betont die Bedeutung von Moorflächen für den Klimaschutz. Er warnt davor, Moore zu entwässern und zu bebauen, da dadurch große Mengen gespeichertes CO2 freigesetzt werden, was die Klimabilanz verschlechtern würde. Moorreste und ihr Wasserhaushalt sollten dringend geschützt werden, so Streufert.

Ein weiteres Argument gegen die Erweiterung ist die Anwesenheit eines Storchenpaares vor Ort, das in den angrenzenden Feuchtwiesen nistet. Außerdem beherbergt das Gebiet eine Vielzahl von Tierarten, darunter Amphibien und Niederwild. Die Anwohner des Eschenwegs sind besorgt, dass die Erweiterung des Gewerbegebiets ihre Wohnqualität durch Straßenlärm und Belästigungen aus dem bestehenden Gebiet zusätzlich beeinträchtigen könnte.

Trotz dieser Einwände signalisiert die Politik keine Kritik an dem Vorhaben, da die Nachfrage nach Gewerbeflächen in Schortens hoch ist. Bürgermeister Gerhard Böhling hebt hervor, dass sowohl lokale Unternehmen, die expandieren möchten, als auch externe Unternehmen, die sich in Schortens ansiedeln wollen, Interesse gezeigt haben. Die Stärkung der Wirtschaftskraft der Stadt ist von entscheidender Bedeutung, da das Gewerbesteueraufkommen vergleichsweise schwach ist.

Die geplante Erweiterung des Gewerbegebiets Branterei umfasst insgesamt 10,8 Hektar und soll über den Bohlswarfer Weg erschlossen werden. Die meisten Flächen befinden sich bereits im Besitz der Stadt. Nach der Abwägung der Einwendungen wird der abschließende Satzungsbeschluss erwartet. Wenn alle Genehmigungen vorliegen, könnten die ersten Unternehmen voraussichtlich Ende 2025 ansässig sein. Die Stadt Schortens plant bereits eine mögliche zukünftige Erweiterung östlich des Gewerbegebiets Branterei/Bohlswarfer Wegs.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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