FrieslandKriminalität und Justiz

Die dunkle Seite der Gesellschaft: Wer sind die Reichsbürger und warum sind sie gegen die Bundesrepublik Deutschland?

Die „Reichsbürger“ sind eine vielfältige Szene, die von esoterisch geprägten Gruppen bis hin zu rechtsextremen Organisationen reicht. Ihr gemeinsames Merkmal ist die Ablehnung der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Institutionen. Laut dem niedersächsischen Verfassungsschutzbericht von 2022 betrachten sie die Bundesrepublik als nicht souverän und verbreiten verschwörungsideologische Ansichten. Insgesamt werden etwa 23.000 Menschen in Deutschland der „Reichsbürger“- und „Selbstverwalter“-Szene zugeordnet, wovon über fünf Prozent rechtsextremistisch eingestellt sind.

Die Ablehnung der Bundesrepublik äußert sich durch verschiedene Maßnahmen der „Reichsbürger“, wie dem Versand beleidigender Schreiben, Bedrohungen von Behördenmitarbeitern sowie der Verweigerung von Steuerzahlungen. Einige Mitglieder der Szene geben sich auch selbst aus der Bundesrepublik ab, stellen eigene Dokumente aus oder nehmen Sozialleistungen in Anspruch, während sie die Institutionen ablehnen.

Menschen landen oft aus persönlichen Krisen oder Schicksalsschlägen heraus in der „Reichsbürger“-Szene. In Wilhelmshaven und Friesland gibt es laut des Staatsschutzes eine niedrige zweistellige Anzahl von Personen, die dieser Szene angehören, wobei die Mehrheit in Friesland zu finden ist. Die lokale Polizei steht in engem Kontakt mit dem Verfassungsschutz und dem Landeskriminalamt, um die Aktivitäten der Szene zu überwachen.

Die Gefährlichkeit der „Reichsbürger“-Szene wird von der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland nicht öffentlich bewertet, aber bundesweit sind sie eine ernstzunehmende Gruppe. Ein bekanntes Beispiel ist der Angriff eines „Reichsbürgers“ auf einen Polizisten in Bayern im Jahr 2016. Derzeit wird gegen die Gruppe um Prinz Reuß verhandelt, die einen gewaltsamen Umsturz geplant haben soll, einschließlich der Festnahme von Bundestagsabgeordneten und Mitgliedern der Bundesregierung. Diesen Mitgliedern wird die Gründung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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