Dicker Luft in Schortens: Bürgermeister informiert Politik nicht über Millionen-Förderung

Bürgermeister Böhling priorisiert Klimaprojekte über politische Konsultation

In Schortens herrscht momentan Unmut, da Bürgermeister Gerhard Böhling ohne Rücksprache mit der Politik einen Förderantrag in Höhe von 1,387 Millionen Euro für die Weiterentwicklung des Klosterparks beim Bund gestellt hat. Sowohl die CDU/Grüne-Mehrheitsgruppe als auch die SPD-Fraktion wurden von dieser Vorgehensweise überrascht und fühlen sich übergangen. Der Bürgermeister hatte es versäumt, den Rat über den Antrag sowie dessen Erfolg zu informieren.

Die Politiker sind grundsätzlich für die Förderung, doch der erforderliche Eigenanteil der Stadt, der zwischen 15 und 25 Prozent der Fördersumme liegt, bereitet Sorgen. Angesichts eines Haushaltsdefizits von fast 2,7 Millionen Euro und anstehenden Investitionen in andere wichtige städtische Projekte steht die Finanzierung des Klosterparks auf wackeligen Beinen. Dies hat zur Folge, dass einige Ratsmitglieder der Meinung sind, dass der Klosterpark derzeit nicht oberste Priorität haben sollte.

Bürgermeister Böhling verteidigte seine Entscheidung damit, dass er regelmäßig Förderanträge stelle, ohne jedes Mal die Politik einzubeziehen, da viele Anträge ohne Erfolg bleiben. Er deutete jedoch an, dass es Möglichkeiten gäbe, den Eigenanteil durch alternative Finanzierungsquellen zu verringern. Des Weiteren machte er klar, dass die Annahme des positiven Förderbescheids nicht zwingend sei und die Stadt die Mittel für den Klosterpark ablehnen könne, was auch die Eigenanteilsfrage obsolet machen würde.

Es bleibt abzuwarten, wie die Diskussion um die Finanzierung des Klosterparks weitergeht und ob Bürgermeister Böhling auf die Politik zugehen wird, um eine Lösung zu finden, die sowohl die klimagerechte Entwicklung des Klosterparks als auch die finanzielle Stabilität der Stadt berücksichtigt.