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Frauen in der Wissenschaft: Professorinnenprogramm 2030 zur Gleichstellung in Niedersachsen

Frauen in der Wissenschaft: Eine Analyse der aktuellen Lage und Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung

Frauen sind in der Wissenschaft unterrepräsentiert

In Niedersachsen sind nur 29,2 Prozent der Professuren von Frauen besetzt, laut einer Studie der WBS-Gruppe aus dem Jahr 2022. Diese Quote liegt im oberen Drittel des Bundesländer-Vergleichs, wobei das Saarland mit einem Anteil von 23,3 Prozent am Ende der Liste steht. Das Phänomen der „leaky pipeline“ ist auch in der Wissenschaft zu beobachten, da mit jeder höheren Qualifikationsstufe der Anteil der Frauen sinkt.

Um dieser Ungleichheit entgegenzuwirken, wurde das „Professorinnenprogramm 2030“ ins Leben gerufen. Das Programm hat das Ziel, die Geschlechter-Gleichstellung im Bereich der Dozierenden zu fördern. Derzeit, in seiner vierten Phase, erhalten Bund und Länder finanzielle Unterstützung in Höhe von 230 Millionen Euro, um die Gleichstellungsstrukturen an Hochschulen zu stärken und den Anteil von Frauen in Professorenpositionen zu erhöhen.

In der Vergangenheit war der Zugang von Frauen zur Wissenschaft stark eingeschränkt. Erst seit 1908 war es Frauen erlaubt, an Universitäten zu studieren. Während Frauen heute die Mehrheit der Studienanfänger und Absolventen stellen, sind sie in Führungspositionen in der Lehre und Forschung immer noch unterrepräsentiert. Laut einer Studie der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina werden Universitäten und Hochschulen in Deutschland weiterhin hauptsächlich von Männern geleitet.

Die Universität Göttingen versucht diesem Negativtrend entgegenzuwirken, indem sie das Dorothea Schlözer-Programm „Karriereförderung von Wissenschaftlerinnen“ implementiert hat. Das Programm zielt darauf ab, strukturelle Nachteile von Frauen im Wissenschaftssystem auszugleichen und den Frauenanteil in allen wissenschaftlichen Karrierestufen langfristig zu erhöhen. Trotz dieser Bemühungen sind Frauen weiterhin unterrepräsentiert, insbesondere auf Professorenstellen, wie an der Georg-August-Universität und der Uni-Medizin Göttingen ersichtlich ist.