Das beeindruckende Leben des seligen Władysław Bukowiński: Ein Opfer der Gnadenlosigkeit – Ein Gastbeitrag von Klaus Bosch

Der selige Władysław Bukowiński wurde 1904 in Berdychiv in der heutigen Ukraine geboren und stammte aus einer polnisch-italienischen Familie. Trotz des tragischen Verlusts seiner Mutter im jungen Alter von 14 Jahren und der Wirren des Ersten Weltkriegs entschied er sich, Priester zu werden. Seine Weihe erfolgte bereits mit 27 Jahren in Krakau, und er zeigte sich als hervorragender Prediger in der Kathedrale von Luzk während des Zweiten Weltkriegs. Bukowiński wurde von der sowjetischen Geheimpolizei verhaftet und überlebte nur knapp Massenerschießungen im Gefängnis.

Trotz wiederholter Verhaftungen und Inhaftierungen blieb Bukowiński seiner Berufung treu und versorgte die Gläubigen im Untergrund mit den Sakramenten. Selbst in den Arbeitslagern übte er seinen priesterlichen Dienst aufopferungsvoll aus. Sein Mut und seine Hingabe zeigten sich auch darin, dass er jüdische Kinder vor der Verfolgung durch die Nazis rettete. Trotz Verbannung nach Kasachstan und strengen Verboten des Priesterdienstes fand Bukowiński Wege, im Untergrund weiter als Seelsorger zu agieren.

Nach Jahren der Einschränkung konnte er nach den Kosygin-Reformen in die Sowjetunion zurückkehren, um sein priesterliches Wirken fortzusetzen. Seine Festnahme und Verurteilung zu Arbeitslagern hinderten ihn nicht daran, den Glauben zu verbreiten und den Seelen Trost zu spenden. Sein leidenschaftliches Engagement führte dazu, dass aus der deutschen Katholikengemeinde in Karaganda zahlreiche Berufungen zum Priesteramt entstanden. Als er 1974 in Karaganda verstarb, hinterließ Bukowiński ein erfülltes und fruchtbares Leben im Dienst für Gott und die Kirche.