Im Landkreis Diepholz ist die Anzahl der Ringelröteln-Infektionen laut Aussagen von Ärzten und dem Gesundheitsamt in letzter Zeit angestiegen. Diese Virusinfektion, die hauptsächlich Kinder betrifft, ist durch einen charakteristischen roten Hautausschlag gekennzeichnet. Obwohl die meisten Erkrankten relativ milde Symptome zeigen oder die Infektion sogar unbemerkt bleibt, kann sie für Schwangere und Personen mit bestimmten Bluterkrankungen schwerwiegende Folgen haben.
Stefanie Ruwisch, Sprecherin des Berufsverbands für Kinder- und Jugendärzte im Bezirk Verden, berichtet von einem signifikanten Anstieg von Ringelröteln-Fällen in ihrer Kinderarztpraxis in Weyhe in den letzten Monaten. Das lokale Gesundheitsamt bestätigt ein „gehäuftes Auftreten“ der Infektionen im gesamten Landkreis, mit rund 72 gemeldeten Fällen seit November 2023.
Während Ruwisch betont, dass die meisten Infektionen harmlos verlaufen und lediglich grippeähnliche Symptome aufweisen, warnt sie vor den Risiken für Schwangere und Personen mit spezifischen Bluterkrankungen. Die Infektion kann die Blutbildung stören und im schlimmsten Fall zu lebensbedrohlicher Blutarmut führen.
Obwohl es derzeit keinen Impfstoff gegen Ringelröteln gibt, empfiehlt Ruwisch Risikogruppen, besonders Schwangere, vor dem Auftreten von Symptomen soziale Kontakte zu meiden, da die Erreger in dieser Phase am ansteckendsten sind. Eine erworbene Immunität nach überstandener Infektion kann das Risiko einer schweren Erkrankung bei erneuter Infektion senken.
Die aktuelle Zunahme von Ringelröteln-Fällen im Landkreis Diepholz wird auf einen Mangel an Immunität in der Bevölkerung zurückgeführt, da es in der Vergangenheit keine größeren Ausbrüche gab. Infolgedessen konnte sich die Infektionsrate rasch verbreiten. Dennoch gibt es Anzeichen für eine Abschwächung des Infektionsgeschehens in den letzten Wochen, was auf eine mögliche Eindämmung der Welle hinweist.
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