Die Diepholzer Politik hat den Umbau des „Bike+Ride“-Geländes am Bahnhof empfohlen, um die Fahrradparkmöglichkeiten zu verbessern. Dabei sollen die vorhandenen Fahrradboxen durch eine moderne Sammelschließanlage ersetzt werden. Laut Kreiszeitung beläuft sich das geschätzte Budget für dieses Projekt auf rund 400.000 Euro. Ziel des Umbaus ist es, die Qualität und Quantität der Fahrradstellplätze zu erhöhen und diese zentraler zu gestalten.
Derzeit gibt es in Diepholz 232 überdachte Bügel-Fahrradstellplätze, von denen 52 am ehemaligen Hotel Steuding und 180 nördlich des Bahnhofs angeordnet sind. Während die 52 Stellplätze am Hotel über 100% ausgelastet sind, sind die 180 Bügel im Durchschnitt nur zu 30% belegt. Die Gesamtauslastung der Fahrradstellplätze liegt bei über 50%. Der Umbau plant, die 52 Stellplätze am Hotel zu entfernen und in den nördlichen Parkplatz zu integrieren. Es gibt derzeit 98 Fahrradboxen, von denen 96 vermietet sind, wobei die langfristige Vermietung zu einer unflexiblen Nutzung führt.
Die neue Sammelschließanlage
Die neue Sammelschließanlage wird 48 Stellplätze pro Etage bieten und sowohl Dauer- als auch Gelegenheits-Pendler ansprechen. Zudem sind 16 Schließfächer für Wertgegenstände, Helme und Rucksäcke vorgesehen. Ein Einwohner hat Bedenken geäußert, dass durch die Schließanlage weniger Stellplätze für Wertgegenstände zur Verfügung stehen könnten. Der Biktec weist darauf hin, dass moderne Sammelschließanlagen in der Regel aus hochwertigen Materialien wie Aluminium gefertigt werden und eine grau-pulverbeschichtete Oberfläche haben, die für Langlebigkeit sorgt. Solche Anlagen bieten zudem eine gute Beleuchtung und schützende Dachkonstruktionen.
Die Förderung des Projektes beträgt 75%, was etwa 300.000 Euro entspricht. Um diese Förderung zu erhalten, muss der Umbau bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Der SKM-Ausschuss hat kürzlich einen Änderungsantrag angenommen, der die Verdopplung der Anzahl der Schließfächer für Wertgegenstände vorsieht. Die Verwaltung hat in der Vergangenheit jedoch keine spezifischen Rückmeldungen von Nutzern der Fahrradboxen erhalten. Laut WeRideGermany gibt es in vielen Städten eine ähnliche Entwicklung, da die Nachfrage nach Fahrradinfrastruktur steigt und innovative Lösungen gefordert sind.
Kontext und Ausblick
Diese Maßnahmen reflektieren einen umfassenderen Trend in vielen europäischen Städten, wo der Platz für Fahrräder zunehmend begrenzt ist. Beispiele aus Utrecht, Wien und Kopenhagen zeigen, wie durch den Ausbau der Fahrradparkplätze und entsprechender Infrastruktur nicht nur die Nutzung des Fahrrads gefördert, sondern auch die Lebensqualität verbessert wird. In diesen Städten konnte der Radverkehrsanteil signifikant gesteigert werden. Der Umbau des Bike+Ride-Geländes in Diepholz könnte somit in eine Vielzahl von ähnlichen Projekten eingebettet werden, die darauf abzielen, eine fahrradfreundlichere Umgebung zu schaffen und die städtische Mobilität zu optimieren.
Der Bauamtsleiter plant, nach einem Ratsbeschluss im Sommer mit der Umsetzung zu beginnen, was auf ein zügiges Fortschreiten des Projektes hindeutet.