Der verborgene Killer von Kirchdorf: Schweinebauer Andreas B. vor Gericht – Was geht in seinem Kopf vor?

Nachdenkliche Einblicke in den Prozess um den Mord an Schülerin Mara-Sophie

In der kleinen Gemeinde Kirchdorf bei Diepholz war Andreas B. als hart arbeitender Schweinebauer, zuverlässiger freiwilliger Feuerwehrmann und schweigsamer Junggeselle bekannt. Doch plötzlich offenbarte er ein verstörendes zweites Ich. Innerhalb von nur vier Tagen brachte er die Schülerin Mara-Sophie H. (17) um und verletzte zwei weitere Frauen schwer. Der Prozess vor dem Landgericht Verden wirft die Frage auf: Was ging in seinem Kopf vor?

Während des Verfahrens verbrachte der psychiatrische Sachverständige Dr. Tobias Bellin 14 Stunden in Gesprächen mit dem angeklagten Landwirt. Dabei kamen erschreckende Details zutage. Andreas B. sammelt Fuß- und Fingernägel in einem Glas, schaut Gewaltpornos und leert Cola-Flaschen nur zur Hälfte. Er ist introvertiert, scheu und pflegt bizarres Verhalten.

Der Gutachter stellte fest, dass der Angeklagte keinerlei Empathie für seine Opfer zeigte. Vor und nach dem Mord an Mara-Sophie konsumierte er Gewaltpornos und verweigerte jegliche Einsicht in seine Fantasien und Gedanken. Sein fehlendes Mitgefühl und sein verschlossenes Innenleben geben Rätsel auf.

Andreas B. behauptete über seine Anwälte, dass er die Schülerin nicht geplant habe zu töten, sondern eigentlich Zigaretten holen wollte. Er könne sich nur noch vage an die Stiche und Schreie erinnern. Der Sachverständige Bellin erklärte jedoch, dass er den Angeklagten für voll schuldfähig halte, ohne psychiatrische Auffälligkeiten festzustellen.

Während die Staatsanwaltschaft Frauenhass als mögliches Motiv ansieht, geht die Kammer von Unzufriedenheit, Wut und Frustration als Triebfeder für die grausamen Taten aus. Ein Urteil mit möglicher lebenslanger Haft und anschließender Sicherungsverwahrung wird Mitte Juli erwartet. Der bizarre Fall um den Mord an Schülerin Mara-Sophie lässt die Gemeinde erschüttert und nachdenklich zurück.