In der Stadt Syke fand kürzlich die jährliche Brot- und Brötchenprüfung der Bäckerinnung Niedersachsen-Mitte statt. Diese traditionelle Veranstaltung, die im „Backstübchen“ der Berufsbildenden Schulen (BBS) durchgeführt wird, zieht nicht nur die Teilnehmer, sondern auch angehende Bäcker und Bäckerinnen an, die gespannt beobachten, wie ihre Lehrmeister die Backwaren bewerten.
Carsten Wittek, Bäckermeister und Ernährungsberater, schnitt die Brotlaibe zur Prüfung auf, während Michael Isensee, Bäckermeister und Sachverständiger des Deutschen Brotinstituts, die Proben begutachtete. Isensee hat seit 1991 Erfahrung in der Prüfung von Broten und Brötchen. Die Bäckerinnung führt diese Prüfung nicht nur für die Landkreise Diepholz und Nienburg durch, sondern hat auch die Landkreise Schaumburg und Hameln-Pyrmont in ihr Einzugsgebiet aufgenommen.
Teilnehmer und Ergebnisse
Insgesamt reichten acht Betriebe, von denen sieben aus Diepholz stammen, 40 Proben zur Bewertung ein. Obermeister Christian Deicke äußerte sein Bedauern über die geringere Beteiligung im Vergleich zu vorangegangenen Jahren, denn es existieren insgesamt 24 Bäckereien in den Landkreisen Diepholz und Nienburg. Der Wettbewerb ist auch für die Betriebe von Bedeutung, da sie mit einem ‚Goldstatus‘ werben dürfen, wenn sie dreimal hintereinander ein „Sehr gut“ erzielen. Diese Auszeichnung wird jedoch nicht leichtfertig vergeben.
Die Prüfung umfasst verschiedene Kriterien wie Geschmack, Geruch, Krume, Kruste und Sensorik. Zudem wird überprüft, ob die Bezeichnung des Brotes korrekt ist, etwa dass Roggenbrot zu 90% aus Roggenmehl bestehen muss. Ein Dinkel-Mischbrot fiel beispielsweise mit der Bewertung „zu schwach gebacken“ auf.
Fortschritte und Herausforderungen
Die sensorische Prüfung erfordert zudem präzise Bedingungen: Temperatur, Lichtverhältnisse und ausreichend Probenmaterial müssen gewährleistet sein. Prüfer dürfen im Vorfeld keinen Alkohol, Kaffee konsumieren oder rauchen, um die Wahrnehmung nicht zu beeinflussen. Dieses sorgfältige Vorgehen ist wichtig, um repräsentative Ergebnisse zu erzielen, wie auf der Webseite IREKS beschrieben wird.IREKS.
In den letzten Jahren hat sich die Nachfrage nach Dinkelmehl erhöht, was nicht ohne Einfluss auf die Preise bleibt. Gleichzeitig stellt die sinkende Beliebtheit von Schwarzbrot, das trotz seines guten Rufes als gesund gilt, eine Herausforderung für die Bäckereien dar.
Die Möglichkeit für Verbraucher, Informationen über die Qualität von Backwaren zu erhalten, wird durch die Webseite und eine kostenfreie App des Deutschen Brotinstituts erleichtert. So können Interessierte durch Eingabe ihres Wohnortes gezielt Informationen zu den getesteten Backwaren abrufenInnung.
Die Ergebnisse der Prüfungen werden nicht nur in einem Zertifikat für die erfolgreichsten Bäckereien dokumentiert, sondern sind auch online zugänglich, um den Verbrauchern eine transparente Übersicht zu bietenWeser-Kurier.