Diepholz

Archäologisches Erbe in Gefahr: Hügelgräber in Bruchhausen-Vilsen bedroht

Hobby-Archäologe Henning Beneke aus Bruchhausen-Vilsen warnt am 28.07.2024 vor der Zerstörung wichtiger Hügelgräber durch landwirtschaftliche Arbeiten, die seit Jahren historische Schätze im Landkreis Diepholz bedrohen, und fordert dringend Schutzmaßnahmen, um das kulturelle Erbe zu bewahren.

Die Gefährdung von Hügelgräbern in Bruchhausen-Vilsen

In der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen wird derzeit über den möglichen Verlust von historischen Hügelgräbern diskutiert. Diese eindrucksvollen Überreste aus der Bronze- und Eisenzeit sind nicht nur Zeugnisse der Vergangenheit, sondern auch von kultureller Bedeutung für die Region. Der Hobby-Archäologe Henning Beneke äußert Bedenken, dass landwirtschaftliche Tätigkeiten an einem angrenzenden Feld zu einem schleichenden Abtrag dieser historischen Stätten führen könnten.

Archäologische Relevanz der Hügelgräber

Die Hügelgräber in Bruchhausen-Vilsen sind Teil eines bedeutenden Gräberfeldes mit insgesamt 15 erhaltenen Grabhügeln, wie das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege berichtet. Diese Stätten stellen nicht nur ein Erbe der Region dar, sondern sind auch wichtig für das Verständnis der vorhistorischen Besiedlung in Norddeutschland. Henning Beneke, der diese Gegend seine Heimat nennt, hebt hervor, dass das Gräberfeld von besonderer Bedeutung ist aufgrund der Vielzahl an Hügelgräbern, die hier zu finden sind. „Hier wird 2 000 bis 3 000 Jahre Archäologie-Geschichte zerstört!“, so seine alarmierende Aussage.

Die Rolle der Landwirtschaft

Die besorgniserregende Situation wird durch die landwirtschaftliche Praxis, die sich langsam näher an den Waldrand verlagert, verstärkt. Laut Beneke sind die Hügelgräber durch diese zu nahen landwirtschaftlichen Arbeiten gefährdet. „Das landwirtschaftliche Feld fräst sich stetig weiter in Richtung Waldrand und trägt dabei immer weiter einzelne Gräber ab“, erklärt er. Trotz der wiederholten Hinweise an die verantwortlichen Stellen ist seit Jahren keine Besserung eingetreten, was Beneke große Sorgen bereitet.

Hoffnung auf Maßnahmen zum Schutz

In einem Gespräch mit Vilsa-Geschäftsführer Henning Rodekohr wurde berichtet, dass Maßnahmen zum Schutz der Hügelgräber in Planung seien. Rodekohr betonte, dass die Gräber sich auf einem Familienbesitz befinden und er in engem Kontakt mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege steht. „Wir haben die Schutzbedürftigkeit der Gräber erörtert und wollen diese mit einem Zaun eingrenzen und auffüllen“, sagte er. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, die Gräber vor weiteren Schäden zu schützen.

Öffentliche Wahrnehmung und Engagement der Gemeinde

Die Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen hat offenbar kein aktuelles Bewusstsein für die Gefährdung der Hügelgräber, wie Bürgermeister Bernd Bormann anmerkt. Obwohl es zuvor Berichte über die „Anknabberung“ der Gräber gab, wurden diese Vorwürfe nicht genügend untersucht. Bormann erklärte außerdem, dass das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege vor Jahren eine Untersuchung durchgeführt hat, die keine Unregelmäßigkeiten aufwies.

Fazit

Der Erhalt der Hügelgräber in Bruchhausen-Vilsen ist nicht nur eine archäologische, sondern auch eine kulturelle Verpflichtung der Gemeinde. Die anhaltenden Warnungen von Experten, wie Henning Beneke, sollten ernst genommen werden, um das historische Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren. Die geplanten Schutzmaßnahmen durch Vilsa könnten ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Es bleibt zu hoffen, dass nun auch der Dialog zwischen Landwirten, Gemeinde und Denkmalschutzbehörden verstärkt wird, um das kulturelle Gedächtnis der Region zu sichern.

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