Diepholz

"Abenteuer Malawi: Schüler der Werkschule bauen neue Schule für 500 Kinder"

Am 5. September 2024 brechen Schüler und Pädagogen der Reisenden Werkschule aus Scholen zu einem zwei Monate dauernden Einsatz nach Malawi auf, um dort einen Schulbau im Dorf Mpangama zu unterstützen und interkulturellen Austausch zu erleben, was die wichtige Verbindung zwischen Entwicklungshilfe und Bildung fördert.

In Scholen hat sich eine aufregende Reise für Schüler und Pädagogen der Reisenden Werkschule gestartet. Am 5. September 2024 bricht eine Gruppe, darunter die 16-jährige Saarah und Christoph Heckhausen, der pädagogische Leiter, zu einem knapp zweimonatigen Arbeitsaufenthalt nach Malawi auf. Diese Reise verspricht nicht nur Abenteuer, sondern auch die Möglichkeit, aktiv an einem Schulbauprojekt teilzunehmen. Saarah ist optimistisch und beschwingt: „Ich habe Lust auf Afrika. Ich glaube, das wird cool.“ Während sie sich auf das Unbekannte einlässt, freut sie sich zugleich, dass ihre Vorbereitungen weitgehend abgeschlossen sind.

Mit nur 23 Kilogramm Reisegepäck im Gepäck hat sie klug gewählt und eine Musik-Box für die Reise eingeplant. Die Schüler sind bestens auf ihr Abenteuer vorbereitet. Der pädagogische Ansatz der Schule hat ihnen ermöglicht, sich eingehend mit verschiedenen Themen zu beschäftigen, darunter Klima, Kultur und die Geschichte Malawis. „Unsere Rolle vor Ort“ war ein zentrales Thema im Unterricht, sagt Heckhausen, was den Schülern hilft, ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten vor Ort klar zu definieren.

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Vielseitige Ziele und praktische Ausbildung

Das innovative Konzept der Reisenden Werkschule verbindet Lernen mit praktischer Arbeit in Afrika. Diese Reisen sind seit der Gründung der Schule im Jahr 1979 ein zentraler Bestandteil des Bildungsansatzes. Heckhausen erklärt: „Wir bauen Vertrauen auf. Die Schüler erleben sich selbst in einem anderen Kontext und lernen viel über andere Kulturen.“ Dies ist besonders wichtig für Enno Püttmann, einen Psychologiestudenten, der seine theoretischen Kenntnisse durch diese praktische Erfahrung erweitern möchte. Der interkulturelle Austausch und die Verbesserung des Verständnisses zwischen den Kulturen sind zentrale Aspekte seiner Motivation.

In diesem Jahr wird im malawischen Dorf Mpangama der Bau einer neuen Schule initiiert, um die Bildungssituation vor Ort zu verbessern. Christoph Heckhausen erklärt: „Die 500 Schüler aus diesem Bereich haben aktuell mehrere Stunden Schulweg.“ Ein spannendes Projekt, das die Engarbeit und die Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft vor Ort zur Priorität erklärt. Es ist bemerkenswert, dass der Aufbau der Schule, der mit einem Budget von rund 40.000 Euro realisiert werden soll, größtenteils auf private Spenden zurückgreift. Heckhausen betont: „Alle Zuwendungen fließen direkt in das Projekt, kein Cent ‚versickert‘.“

Zuvor haben zwei Kollegen bereits im August Vorbereitungen getroffen, um die notwendigen Baumaterialien zu beschaffen. Dank der langjährigen Kontakte haben sie wichtige lokale Verbindungen geknüpft, was dieses Vorhaben unterstützt. Die kostengünstige Umsetzung und die direkte Finanzierung sind entscheidend für den Erfolg des Projekts.

Erfahrungen und Begegnungen vor Ort

Die kommende Zeit in Malawi bringt nicht nur körperliche Arbeit, sondern auch viele neue Begegnungen mit sich. Die deutschen „Gastarbeiter“ werden in einem Guesthouse wohnen und selbst kochen. Trotz der hohen Temperaturen werden sich die Arbeitszeiten anpassen, um die Gesundheit der Teilnehmer zu wahren. Auf die Frage, was sie von den Einheimischen lernen möchte, äußert Saarah den Wunsch, ihre Englischkenntnisse zu verbessern: „Ich freue mich drauf, mehr Englisch sprechen zu können.“ Die Gesellschaft wird durch die Kenntnis der Nationalsprache Chichewa bereichert, was den Schülern helfen wird, sich besser zu integrieren.

Begleitet wird die Gruppe von sieben pädagogischen Mitarbeitern und einem Kinderarzt, Holger Theek, die diese Erfahrung unterstützen möchten. Gemeinsam werden sie von Bassum über Osnabrück nach Frankfurt reisen, bevor sie von dort aus nach Malawi fliegen. Die gesamte Reise ist logistisch aufwendig, aber die Vorfreude und die Hoffnung auf nachhaltige Ergebnisse in der malawischen Bildung sind spürbar.

Mit der Reisenden Werkschule wird soziale Verantwortung und aktive Hilfe kombiniert, und zeigt, wie Bildung mit Gemeinschaftsprojekten verbunden werden kann, um eine positive Veränderung zu bewirken. Diese Erfahrungen werden die Teilnehmer nicht nur schulen, sondern auch bereichern und ihre Fähigkeiten erweitern.

Lebt in Mühlheim und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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