Willi Oltmanns: Ein Leben in Farben und Formen

Der Künstler Willi Oltmanns, einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts in Delmenhorst, schuf 1948 ein beeindruckendes Gemälde eines Fliederstraußes. Dieses Kunstwerk zeigt die weiß-violetten Blüten des Flieders vor einem leuchtend blauen Himmel und verdeutlicht durch seinen starken Pinselduktus und die pastose Ölfarbenanwendung die Kraft und Sättigung der Darstellung. Oltmanns, 1905 in Bant bei Wilhelmshaven geboren, absolvierte eine Malerlehre und war Teil der Künstlerkolonie von Mittel-Schreiberhau. Seine Arbeiten während der Schaffensphase zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit positionieren ihn in der Kunstszene.

Nach einer Zeit in Berlin zog es Oltmanns zurück nach Schreiberhau, wo er unter anderem ein Ausstellungsverbot durch das NS-Regime erhielt und später in Kriegsgefangenschaft geriet. Er ließ sich schließlich in Delmenhorst nieder, wo er das Werk des Fliederstraußes schuf. Diese Darstellung der blühenden Pflanze symbolisiert Hoffnung auf einen neuen Frühling und leichtere Zeiten. Oltmanns‘ expressiver Stil und seine Vorliebe für Landschaftsmotive spiegeln sich in diesem Werk deutlich wider.

In der Nachkriegszeit war Oltmanns aktiv an Kunstprojekten beteiligt und inspiriert von Künstlern wie Max Beckmann. Er verstarb 1979 in Delmenhorst, wo heute die Willi-Oltmanns-Stiftung in seinem ehemaligen Atelierhaus am Klosterdamm 72 untergebracht ist. Oltmanns‘ Erbe und seine künstlerische Hingabe finden in dieser Stiftung einen dauerhaften Platz, um sein Vermächtnis zu bewahren und die Bedeutung seiner Werke für die Kunstwelt zu würdigen.