Cuxhaven

Pony Fritzi: Warum Sonja Weidhase nun nicht mehr auf den Deich darf

Die Entscheidung der Stadt Cuxhaven, das Mitführen von Pferden auf dem Deich zu verbieten, hat weitreichende Auswirkungen auf die Lebensqualität von Menschen wie Sonja Weidhase. Ihr Mini-Shetlandpony Fritzi ist nicht nur ein treuer Begleiter, sondern auch eine wichtige Unterstützung in ihrem Alltag.

Fritzi: Mehr als nur ein Haustier

Sonja Weidhase, eine 79-jährige Frau aus Cuxhaven, hängt sehr an ihrem Pony Fritzi. Das unter einem Meter große Tier ermöglicht es der Seniorin, längere Spaziergänge zu unternehmen, nach mehreren Krebsoperationen hat es ihr sogar das Leben gewissermaßen gerettet. „Mein Pony hat mir mein Leben gerettet“, sagt Weidhase, die Fritzi auch als emotionale Stütze betrachtet.

Regelung sorgt für Einschränkungen

Trotz dieser besonderen Beziehung gibt es eine behördliche Entscheidung, die ihre täglichen Ausflüge als unrechtmäßig in Frage stellt. Laut der Straßenverkehrsordnung gilt Fritzi als Fahrzeug, was bedeutet, dass das Mitführen auf dem Deich nicht erlaubt ist. Die Stadt beruft sich dabei auf die Deichvorlandverordnung und die Kur- und Strandverordnung, die alle Pferde auf dem Deich verbieten. Diese Regelung stellt das Leben von Weidhase und vielen anderen, die auf Tiere angewiesen sind, auf den Kopf.

Gesellschaftliche Bedeutung der Entscheidung

Die Folgen dieser Verordnung sind weitreichend. Für Menschen, die Mini-Shetlandponys als Therapie- oder Begleittiere nutzen, könnte diese Regelung drastische Einschränkungen bedeuten. Miniponys sind in der Gesellschaft zunehmend als Service- und Begleittiere anerkannt geworden, und ihre Fähigkeiten, vor allem im Bereich der emotionalen Unterstützung, werden geschätzt. Fritzi ist nur ein Beispiel für die positive Rolle, die solche Tiere im Leben von Menschen mit besonderen Bedürfnissen spielen können.

Reaktionen der Betroffenen und Gegenwehr

Sonja Weidhase hat bereits Kontakt zu den zuständigen Behörden aufgenommen und auf die Bedeutung von Fritzi in ihrem Leben hingewiesen. Trotz eines Attests von ihrer Ergotherapeutin, das ihre Abhängigkeit von dem Pony bestätigt, hat sie bisher keine positive Rückmeldung erhalten. Die Sorge der Stadt, dass viele Tierhalter mit unterschiedlichsten Tieren den Deich betreten könnten, kommt jedoch nicht bei allen gut an.

Ein Blick auf die Vorteile von Miniponys

Das Beispiel von Fritzi zeigt, wie wichtig Miniponys für viele Menschen sind. Sie können, ähnlich wie Hunde, als Blindenponys oder in anderen therapeutischen Rollen eingesetzt werden und leisten wertvolle Dienste. In den USA dürfen Miniponys sogar als „Emotional Support Animals“ im Flugzeug mitreisen, wenn sie für ihren Halter eine essentielle Unterstützung darstellen.

Die Verordnung in Cuxhaven könnte nicht nur einen spezifischen Einzelfall betreffen, sondern baldig auch ein größeres Problem für all diejenigen darstellen, die auf ihre tierischen Begleiter angewiesen sind. Bleibt zu hoffen, dass die Stadt einen Weg findet, die Regelung zu überdenken, um den speziellen Bedürfnissen ihrer Bürger gerecht zu werden und gleichzeitig die Allgemeinheit zu schützen.

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