In der internationalen politischen Landschaft gibt es neue Entwicklungen, die sowohl Norwegen als auch die USA betreffen. Donald Trump erhebt Ansprüche auf Grönland und begründet dies mit wirtschaftlichen Interessen sowie nationaler Sicherheit. Laut ln-online.de sieht Trump Grönland als strategisch wichtig für die Verteidigung der westlichen Welt an und hat auch Interesse an Kanada und dem Panamakanal bekundet. Diese Ambitionen führen zu besorgniserregenden Diskussionen in Norwegen über mögliche US-Interessen am arktischen Archipel Spitzbergen.
Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Støre hat betont, dass Svalbard, das durch den Spitzbergenvertrag von 1920 eine besondere Rechtsstellung hat, Norwegen gehört und dass er die Drohung Trumps, militärische Gewalt zur Kontrolle Grönlands einzusetzen, verurteilt. Der Spitzbergenvertrag regelt die Souveränität Norwegens über den Archipel und erlaubt den Bürgern aller Vertragsstaaten, visumfrei Zugang zu haben. Dies hat erhebliche geopolitische Bedeutung, zumal Russland bereits eine Siedlung auf Spitzbergen hat und dort das Kohlebergwerk „Arktikugol“ betreibt.
Rechtliche Rahmenbedingungen und internationale Interessen
Der Spitzbergenvertrag, der im Jahr 1920 unterzeichnet wurde, erkennt die norwegische Souveränität über Svalbard an und legt fest, dass alle Vertragsstaaten gleichberechtigt wirtschaftliche Aktivitäten ausüben dürfen. Er schränkt jedoch militärische Nutzungen ein und verbietet den Bau von Marinebasen und Festungen auf den Inseln. Dies lässt Spielraum für Interpretationen, insbesondere in Bezug auf die Meeresvorkommen und das Streitthema Fischereirechte, die zwischen Norwegen und Russland umstritten sind. Der Vertrag wurde bis 2024 von 48 Parteien ratifiziert und ist ein zentraler Bestandteil der rechtlichen Rahmenbedingungen in der Region. Mehr Details bietet die Wikipedia.
Während die USA unter Präsident Joseph Biden 2022 eine aktualisierte Nationalstrategie für die Arktis veröffentlicht haben, die militärische und zivile Fähigkeiten zur Wahrung ihrer Interessen in der Region stärken soll, zeigen sich Tendenzen zur erhöhten geografischen Spannungen, besonders nach der Invasion Russlands in der Ukraine. Diese Entwicklungen betreffen auch das geopolitische Gleichgewicht rund um Svalbard und die damit verbundenen Ressourcen, einschließlich der strategischen Position der Norwegischen Nordflotte. Dies hebt die Bedeutung der CSIS-Analyse hervor, die eine enge Zusammenarbeit zwischen den USA und Norwegen empfiehlt, um der wachsenden Bedrohung durch China in der Arktis entgegenzuwirken.
Die Besorgnis über Chinas Rolle in der Arktis wächst, da US-Kongressabgeordnete Bedenken über die Kontrolle chinesischer Forscher in Norwegen geäußert haben. Andreas Østhagen vom Fridtjof-Nansen-Institut hält es jedoch für unrealistisch, dass Trump stark an Svalbard interessiert ist, da er darauf hinweist, dass die USA in der Region zu wenig investiert haben. Dennoch bleibt die geopolitische Situation angespannt, und es ist unklar, wie die internationalen Akteure auf Trumps Ansprüche reagieren werden.