Der Niedersächsische Städtetag hat eine rechtliche Grundlage für den Einsatz von Bodycams bei Feuerwehrleuten gefordert. Dies geschieht vor dem Hintergrund zunehmender Angriffe auf Einsatzkräfte, die gerade in den Silvesternächten vermehrt vorkommen. Bereits seit 2016 setzt die Polizei in Niedersachsen Bodycams ein, derzeit sind 1.116 Kameras im Einsatz.
Im Jahr 2022 testete der Landkreis Northeim den Einsatz von Bodycams mit der Kreisfeuerwehr. Die Tests sollten dazu dienen, einen besseren Überblick über die Lage vor Ort für die Einsatzleitstelle zu erhalten, die Polizei bei Ermittlungen zu unterstützen und als Beweismittel in Gerichtsverfahren zu fungieren. Zudem sollte das Videomaterial auch für Ausbildungszwecke verwendet werden. Zum Schutz der Privatsphäre können Gesichter und Kennzeichen automatisch gepixelt werden.
Diskussion im Landtag
Im November 2023 diskutierte der Niedersächsische Landtag über den Einsatz von Body- und Dashcams für Einsatzkräfte. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen forderten eine Prüfung bezüglich einer rechtlichen Grundlage für Dashcams. Gleichzeitig drängte die CDU auch auf die Einführung von Bodycams für Angehörige von Feuerwehr und Rettungsdiensten.
Die getestete Bodycam der Kreisfeuerwehr ist eine flache, akkubetriebene Kamera, die über der Einsatzkleidung getragen wird. Während des Tests wurden Livebilder über das Mobilfunknetz in die Einsatzleitstelle übertragen, was eine direkte Kommunikation zwischen dem Träger und den Disponenten ermöglichte. Eine Dashcam wurde während dieser Tests nicht erprobt, wie HNA berichtete. Der Vizepräsident des Städtetags, Frank Klingebiel (CDU), stellte klar, dass die bisherigen Maßnahmen zur Sicherheit der Einsatzkräfte nicht ausreichend sind, was die dringliche Forderung nach Bodycams erklärt, wie auch Die Niedersachsen informierte.