Niedersachsen

Apothekensterben in Niedersachsen: Kontroverse um Lauterbachs Reformpläne

Neuer Fokus: Auswirkungen des Apothekensterbens auf die Gesundheitsversorgung in Niedersachsen

Die Apothekendichte in Niedersachsen nimmt weiter ab, was eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheitsversorgung im Bundesland darstellt. Während es derzeit nur noch 1.687 Apotheken gibt, waren es vor einem Jahrzehnt noch 2.000. Diese Entwicklung wirft Fragen auf, wie das „Apothekensterben“ aufgehalten werden kann und welche Auswirkungen es auf die Bevölkerung hat.

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Die Apothekerkammer in Niedersachsen schlägt Alarm und kritisiert den Gesetzentwurf von Karl Lauterbach (SPD) als eine Bedrohung für die Therapie der Patienten. Insbesondere die geplante Zulassung von Filialapotheken mit verkürzten Öffnungszeiten wird als potenzieller Auslöser für das weitere Sterben von Apotheken angesehen. Dies würde dazu führen, dass Patienten bei Notfällen längere Wege auf sich nehmen müssten, um dringend benötigte Medikamente zu erhalten.

Die finanzielle Lage der Apotheken in Niedersachsen verschlechtert sich ebenfalls, obwohl die Umsätze steigen. Die Treuhand Hannover berichtet von einem Anstieg der Umsätze auf knapp 3,5 Millionen Euro im Zeitraum von 2021 bis 2023. Gleichzeitig sank das Betriebsergebnis um fast 30 Prozent, was zu finanziellen Herausforderungen für die Betreiber führt.

Die geplante Reform von Lauterbach zielt darauf ab, den ländlichen Raum zu stärken, aber die Apotheker fürchten, dass dies zu einer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung führen könnte. Insbesondere die vorgeschlagenen Honoraränderungen werden kritisiert, da sie nicht zu einer finanziellen Entlastung der Apotheker führen, obwohl die Kosten weiter steigen.

Experten wie Christian Knobloch von der Universität Duisburg-Essen werfen der Apothekerschaft Fundamentalopposition vor und betonen die Notwendigkeit eines konstruktiven Dialogs. Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) unterstützt die Kritik und betont die Bedeutung einer starken finanziellen Unterstützung für die Apotheken, insbesondere im ländlichen Raum.

Insgesamt steht die Gesundheitsversorgung in Niedersachsen vor großen Herausforderungen durch das Apothekensterben und die geplante Gesundheitsreform. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Gesundheitsversorgung im Bundesland sicherzustellen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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