Am 15. Februar 2025 gab die Anne-Frank-Stiftung in Amsterdam bekannt, dass Jacqueline Sanders-van Maarsen im Alter von 96 Jahren verstorben ist. Sie war die beste Freundin von Anne Frank und überlebte den Holocaust in den Niederlanden. Ihre Eltern, ein jüdischer Vater und eine französische Mutter, die zum Judentum konvertierte, ermöglichten es ihrer Familie, während des Krieges zu überleben, während ein großer Teil der väterlichen Familie in Konzentrationslagern ermordet wurde.

Jacqueline und Anne lernten sich 1941 am Jüdischen Lyzeum in Amsterdam kennen. Im Tagebuch, das Anne während der Zeit des Verstecks ihrer Familie im Zweiten Weltkrieg führte, erwähnte sie Jacqueline am 15. Juni 1942 als ihre beste Freundin. Anne und Jacqueline hatten sich versprochen, einander Abschiedsbriefe zu schreiben, falls sie sich jemals nicht mehr sehen könnten. Am 25. September 1942 schrieb Anne aus dem Versteck an Jacqueline und äußerte in ihrem Tagebuch die Hoffnung, ihre Freundin bald wiederzusehen.

Ein Leben für das Erinnern

Nach dem Krieg trat Jacqueline, die 1929 geboren wurde, in verschiedene Berufe ein. Sie arbeitete als Buchbinderin und erhielt für ihr Handwerk mehrere Auszeichnungen. 1954 heiratete sie Ruud Sanders und bekam drei Kinder. Über die Jahre hinweg hielt sie engen Kontakt zu Ottos Frank, Annes Vater, bis zu seinem Tod im Jahr 1980. Zunächst sprach Jacqueline nicht viel über ihre Freundschaft mit Anne, doch in den folgenden Jahren veröffentlichte sie mehrere Bücher, darunter „Anne and Jopie“, um Annes Andenken zu ehren. Ihr Werk „Your Best Friend Anne“ wurde 2012 mit dem Zilveren Griffel ausgezeichnet.

Jacqueline Sanders-van Maarsen setzte sich Zeit ihres Lebens aktiv gegen Antisemitismus und Rassismus ein, sowohl durch ihre schriftlichen Arbeiten als auch durch Besuche in Schulen, um ihre Erfahrungen zu teilen. Ihre Beiträge halfen, das Bewusstsein über die Schrecken des Holocausts zu schärfen und die Erinnerung an Anne Frank lebendig zu halten.

Das Erbe der Hoffnung

Anne Franks Tagebuch ist zu einem Symbol für Hoffnung und den Glauben an die Menschlichkeit geworden. Trotz der Grausamkeit, die sie erlebte, hielt Anne an ihren Idealen und Hoffnungen fest. Ihr berühmter Satz „Ich glaube noch immer an das innere Gute des Menschen“ ist oft als moralischer Kompass zitiert worden. Annes Aufzeichnungen zeigen eine Vielfalt an Gedanken und Gefühlen, darunter Hoffnung, Angst und Akzeptanz des Schicksals. Diese Themen sind auch in den Erinnerungen von Jacqueline Sanders-van Maarsen präsent, die ihr Leben lang für Annes Erbe eintrat.

Jacqueline hinterlässt ihre Kinder und Enkelkinder und wird als eine wichtige Stimme im Kampf gegen das Vergessen und für die Erinnerung an die Schrecken des Holocausts in Erinnerung bleiben. Ihr Engagement und ihre Freundschaft mit Anne Frank werden weiterhin in den Herzen derjenigen leben, die sich für Frieden und Verständnis einsetzen.

Für weitere Informationen zu Jacqueline Sanders-van Maarsen und Anne Frank, besuchen Sie die Süddeutsche Zeitung, die Anne Frank Stiftung sowie die Anne Frank Website.