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167 Storchenpaare in Niedersachsen: Historischer Rekord trotz Klimawandel

In Niedersachsen, insbesondere im Raum Hannover, wurde am 27. Juli 2024 ein historischer Rekord von 167 brütenden Storchenpaaren vermeldet, doch die beunruhigende Ursache für diesen Zuwachs liegt im Klimawandel, der es den Störchen erleichtert, in Südeuropa zu überwintern und somit ihre Überlebenschancen zu erhöhen.

Positive Entwicklung in der Storchenpopulation

In der Region Hannover zeigt sich ein bemerkenswerter Anstieg der Storchenpopulation. Mit 167 brütenden Paaren und insgesamt 349 geschlüpften Jungvögeln verzeichnet Niedersachsen einen neuen Rekord. Dies berichtete Reinhard Löhmer, der Naturschutzbeauftragte für die Weißstorchbetreuung, und betonte, dass dies eine sehr erfolgreiche Brutsaison für die Störche sei.

Veränderungen durch den Klimawandel

Doch hinter dieser erfreulichen Nachricht verbirgt sich ein besorgniserregender Trend. Die steigenden Temperaturen und die veränderten Wetterbedingungen, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind, haben dazu geführt, dass viele Störche in Südeuropa überwintern können. Diese Veränderungen verringern die Zugverluste und steigern somit die Überlebensrate der Tiere, was sich positiv auf die Anzahl der brütenden Paare auswirkt, sagt Löhmer.

Regionale Unterschiede und Erfolge

Ein genauer Blick auf die einzelnen Städte zeigt, dass Wunstorf mit 44 Paaren die stärkste Population aufweist, gefolgt von Neustadt und Garbsen. Der Erfolg in Wunstorf ist besonders bemerkenswert, da sich die Lebensbedingungen in dieser Region seit Langem nicht wesentlich verändert haben. Dennoch könnte die hohe Anzahl an Störchen auf eine neue Dynamik innerhalb der Arten zurückzuführen sein.

Zukunft der Störche: Jüngere Vögel übernehmen die Initiative

Bemerkenswert ist außerdem, dass zunehmend jüngere Störche, bereits im Alter von zwei Jahren, sich in Brutgebieten aufhalten und erste Brutversuche unternehmen. Dies könnte darauf hindeuten, dass sich auch die Brutgewohnheiten der Störche an die neuen klimatischen Bedingungen anpassen.

Bedeutung für die Region und den Naturschutz

Die hohe Zahl an brütenden Störchen könnte als positives Zeichen für die biologische Vielfalt in Niedersachsen gewertet werden. Dennoch sollten die Ursachen für dieses Wachstum kritisch betrachtet werden, denn sie sind stark mit den Herausforderungen des Klimawandels verknüpft. Es stellt sich die Frage, welche langfristigen Auswirkungen diese Veränderungen auf die heimische Natur haben und wie der Naturschutz in Zukunft gestaltet werden muss, um sowohl die Störche als auch ihre Lebensräume zu schützen.

Insgesamt zeigt dieses Phänomen, dass der Naturschutz und die Bevölkerung eng zusammenarbeiten sollten, um ein nachhaltiges Gleichgewicht in den Ökosystemen zu fördern und die Lebensbedingungen für alle Arten zu verbessern.

Lebt in Bremen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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