Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) erhält 14 Millionen Euro aus dem niedersächsischen Förderprogramm „zukunft.niedersachsen“. Wie tiho-hannover.de berichtet, zielt dieser Antrag darauf ab, wissenschaftlich fundierte One-Welfare-Lösungen zur Sicherung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Tieren, Menschen und Ökosystemen zu entwickeln. Dieser Ansatz orientiert sich an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und berücksichtigt die Wechselbeziehungen zwischen dem tierlichen und menschlichen Wohlbefinden sowie der Umwelt.
TiHo-Präsident Professor Dr. Klaus Osterrieder hebt die Bedeutung der Vernetzung mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern hervor. Dafür verfolgt die TiHo drei strategische Ziele: den Aufbau eines starken Netzwerks für inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit, die Maximierung der Sichtbarkeit sowie eine effektive Öffentlichkeitsarbeit und die Transformation von Forschungsergebnissen in klinische Lösungen.
Fünf Handlungsfelder zur Zielerreichung
Um diese Ziele zu erreichen, konzentriert sich die TiHo auf fünf Handlungsfelder: das Forschungsprofil, Netzwerke und Kooperationen, die Transformation der Lehre, Infrastruktur und Governance, Transfer, Outreach und Entrepreneurship sowie die Internationalisierung. Im Rahmen des Förderprogramms zukunft.niedersachsen stehen insgesamt 265 Millionen Euro für alle niedersächsischen Hochschulen zur Verfügung. Dies bedeutet auch, dass die Hochschulen zusätzlich 10% ihrer Fördersumme für Verwaltungs- und Infrastruktur-Ausgaben nutzen können, was die Gesamtsumme auf 291,5 Millionen Euro erhöht.
Die Förderung wird zur Schärfung von Profilen, zum Ausbau von Stärken und zur Intensivierung von Partnerschaften in der Hochschullandschaft dienen.
Zudem haben sich alle 20 staatlichen Hochschulen in Niedersachsen an dieser Initiative beteiligt. Die Anträge wurden von einem internationalen Expertengremium bewertet.
Interdisziplinärer Forschungsverbund Zern
Im Kontext der nachhaltigen Entwicklung initiierte Niedersachsen den Forschungsverbund „Zukunft der Ernährung in Niedersachsen (ZERN)“. Dieser wurde mit einem Förderbescheid über neun Millionen Euro, ebenfalls aus dem Programm „zukunft.niedersachsen“, ausgestattet. Partner in diesem Forschungsverbund sind neben der TiHo auch die Universität Göttingen und das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik in Quakenbrück. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung nachhaltiger Maßnahmen für das Agrar- und Ernährungssystem in Niedersachsen, wie hannover.de berichtet.
Der Verbund umfasst interdisziplinäre Ansätze, die von der Landwirtschaft bis zum Verbrauchern, alle Aspekte des Ernährungssystems thematisieren. Eine wichtige Rolle spielt hierbei der Technologietransfer und die Wissenskommunikation, um praktische Lösungen zu entwickeln und die Verknüpfungen zwischen Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt näher zu beleuchten.
Nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme
Die Förderung zielt nicht nur auf lokale Strukturen ab, sondern trägt auch zu globalen Zielen bei. Wie bmel.de erläutert, sind nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme essenziell für gesunde Ernährung sowie den Schutz von Menschen, Tieren, Ökosystemen und Klima. Die Herausforderung für die Landwirtschaft besteht darin, den Klimawandel, Artensterben und die Verschmutzung in den Griff zu bekommen.
Diese Systeme müssen Vielfalt in der Land-, Ernährungs- und Forstwirtschaft fördern und ökonomisch tragfähige Perspektiven für die Zukunft bieten. Die Grundlage für die Transformation dieser Systeme bildet die Agenda 2030 der Vereinten Nationen, die auch das Engagement für die Erreichung der 17 Nachhaltigkeitsziele verstärken soll.
Insgesamt zeigen die Initiativen in Niedersachsen, wie Wissenschaft, Forschung und interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Schaffung nachhaltiger Lösungen im Agrar- und Ernährungsbereich beitragen können, um Herausforderungen wie die Klimakrise aktiv zu begegnen.