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Niederländischer Konzern droht Landesregierung mit Klage: Gasbohrungen vor Borkum in Gefahr?

Fossiler Konzern setzt Landesregierung Niedersachsen unter Druck für Gasbohrungen

Ein niederländischer fossiler Konzern, One-Dyas, macht Druck auf die Landesregierung Niedersachsen, um die Genehmigung für Gasbohrungen vor Borkum zu erhalten. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) enthüllte ein vertrauliches Schreiben, in dem der Konzern mit Schadensersatzforderungen und Klage droht, falls die Genehmigung nicht zeitnah erteilt wird.

One-Dyas argumentiert, dass bereits erhebliche Investitionen von 300 Millionen Euro getätigt wurden und man entschlossen sei, alle rechtlichen Mittel zur Durchsetzung der eigenen Interessen zu nutzen. Die DUH jedoch weist darauf hin, dass eine bergrechtliche Genehmigung bisher aussteht und natur- sowie europarechtliche Prüfungen noch nicht abgeschlossen sind.

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Die Drohungen des Konzerns werden als Angriff auf den rechtsstaatlichen Ablauf des Genehmigungsverfahrens kritisiert. Die Landesregierung wird aufgefordert, einen sorgfältigen Prozess sicherzustellen und nicht vorzeitig zu genehmigen, insbesondere hinsichtlich potenzieller Schäden an geschützten Riffen in der Nordsee.

Druck auf Politik und Behörden

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, verurteilt das Vorgehen von One-Dyas als illegitimen Druck auf die Politik und fordert ein standhaftes Vorgehen der Landesregierung gegen die Interessen des fossilen Konzerns. Es wird betont, dass angesichts bereits gesicherter Gasversorgung und Klimaziele die Notwendigkeit neuer Gasförderungen in Frage gestellt werden sollte.

Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH, appelliert an die zuständigen Behörden, sich an rechtsstaatliche Vorgehensweisen zu halten und mögliche Umweltauswirkungen der geplanten Gasbohrungen sorgfältig zu prüfen. Das Verhalten von One-Dyas wird kritisiert, da Investitionen ohne vollständige Genehmigungen getätigt wurden.

Umweltschutz versus Wirtschaftsinteressen

Der Konflikt um die Gasbohrungen vor Borkum verdeutlicht die Spannung zwischen wirtschaftlichen Interessen und Umweltschutz. Die Forderung nach einer umfassenden Prüfung der potenziellen Auswirkungen der Gasförderung auf die Umwelt wird von Umweltschutzorganisationen und der DUH vehement vertreten.

Es bleibt abzuwarten, wie die Landesregierung Niedersachsen auf die Drohungen und Forderungen von One-Dyas reagieren wird und ob der Konflikt zu einer rechtlichen Auseinandersetzung führen wird.

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