Vorfall | Körperverletzung |
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Ort | Hannover,Würzburg |
Ursache | Antisemitismus |
In einer bewegenden Gedenkveranstaltung in Würzburg erinnerten die führenden Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an die Schrecknisse der Novemberpogrome vor 86 Jahren. Präses Anna-Nicole Heinrich und Gabriele Hörschelmann legten am 9. November Opfer der grausamen Angriffe auf jüdische Menschen und deren Eigentum ein ehrendes Andenken. Dieses Ereignis, das Goldmarie oder die Schreckensnacht genannt wird, bleibt eine unverzeihliche Narbe in der Geschichte Deutschlands. Wie bereits von Presseportal berichtet, wurde die Gedenkveranstaltung anlässlich der bevorstehenden Synodentagung der EKD abgehalten, die vom 10. bis 13. November stattfindet.
In einer kraftvollen Ansprache stellte Präses Heinrich klar, dass es unerträglich ist, dass jüdische Menschen auch heute noch das Gefühl haben, in Deutschland nicht willkommen zu sein. „Es ist nicht hinnehmbar, dass sich jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger angesichts der Geschichte unseres Landes fremd und ausgegrenzt fühlen“, betonte sie. Sie forderte ein Ende der körperlichen Angriffe sowie der verbalen Anfeindungen gegenüber jüdischen Menschen. „Wer jüdische Menschen angreift, greift uns an“, so Heinrich eindringlich.
Ein trauriger Zustand
Bischöfin Kirsten Fehrs, die ebenfalls an der Gedenkveranstaltung teilnahm, warnte vor dem zunehmenden Antisemitismus in Deutschland. Immer mehr Juden und Jüdinnen fürchten sich, öffentlich für ihren Glauben einzustehen und um ihre Sicherheit. „Wir sind entsetzt, dass der Antisemitismus in unserem Land wieder an Boden gewinnt“, sagte Fehrs. Diese ernsten Worte unterstreichen die Dringlichkeit, die gesamtgesellschaftliche Verantwortung im Kampf gegen Vorurteile und Hass zu fördern.
Um ein klares Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen, hat die EKD im vergangenen Jahr einen Beschluss gefasst, der besagt, dass christlicher Glaube und Antisemitismus absolut unvereinbar sind. Auf der offiziellen Webseite der EKD werden nun ansprechende und leicht verständliche Materialien bereitgestellt, die Gemeinden dazu anregen sollen, sich aktiv gegen Antisemitismus zu positionieren. Zahlreiche Informationen sind unter www.ekd.de/antisemitismus verfügbar, wie EKD ebenfalls berichtete.
Ein Zeichen der Hoffnung
Die Synode hat die wichtige Aufgabe, aktuelle gesellschaftliche Fragen zu diskutieren und dazu Beschlüsse zu fassen, die nicht nur die Kirche, sondern die gesamte Gesellschaft betreffen. Wichtige Themen, die während der Tagung behandelt werden, sind unter anderem die Stärkung der interreligiösen Zusammenarbeit und der Schutz des jüdischen Lebens in Deutschland. Es ist eine klare Botschaft: zusammenstehen gegen den Hass und für ein respektvolles Miteinander.
Der Gedenktag ist nicht nur ein Rückblick auf das Vergangene, sondern auch ein Aufruf, aktiv gegen Diskriminierung und Antisemitismus einzutreten. Erinnerungen wie diese sind essenziell, um sicherzustellen, dass „Nie wieder“ mehr als ein leerer Slogan bleibt. In dieser spirituellen Verbindung wird der PK renforziert und Hoffnung für eine gemeinsame, respektvolle Zukunft ausgesprochen.