Vorfall | Korruption |
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Sachschaden in € | 50000000 |
Ursache | illegale Wahlkampffinanzierung |
Nicolas Sarkozy feiert am 28. Januar seinen 70. Geburtstag und blickt auf eine turbulente Karriere zurück. Von 2007 bis 2012 war er Staatspräsident der Französischen Republik und gilt als eine der einflussreichsten Figuren in der französischen Politik. Doch seine Zeit im Amt und danach war geprägt von zahlreichen Skandalen und rechtlichen Auseinandersetzungen. Aktuell ist er in mehrere Strafverfahren verwickelt, deren Auswirkungen ihn stark belasten.
Im Dezember 2024 wurde Sarkozy zu einer einjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, die er mit einer elektronischen Fußfessel absitzen muss. Dies geschah, nachdem das Kassationsgericht ein Urteil des Pariser Berufungsgerichts aus 2023 bestätigte. Degenerativ hat er Korruption verunreinigt, was ihm zu einer Gesamtstrafe von drei Jahren verhalf, wobei zwei Jahre auf Bewährung sind. Damit ist Nicolas Sarkozy der erste ehemalige Präsident Frankreichs, der zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt wurde, was ihm nicht nur gesellschaftlichen, sondern auch politischen Rückhalt entzieht. gala.de berichtet, dass die Umstände seines 70. Geburtstags von seiner schwierigen rechtlichen Lage überschattet werden.
Skandale und Vorwürfe
Ein laufender Prozess könnte ihn jedoch noch schwerer treffen. Er steht erneut vor Gericht wegen der angeblichen illegalen Finanzierung seines Wahlkampfs 2007, indem er 50 Millionen Euro vom Gaddafi-Regime erhalten haben soll. Dieser Skandal sorgt seit vielen Jahren für Aufsehen und wurde im Jahr 2011 durch eine E-Mail mit entsprechenden Hinweisen angestoßen. Journalisten von Médiapart entdeckten daraufhin digitale Archive, die einen mutmaßlichen Mittelsmann entlarvten. 2013 leitete die französische Justiz Ermittlungen ein, die inzwischen zu Anklagen gegen Sarkozy und drei seiner ehemaligen Minister führten. Die Anschuldigungen reichen von Korruption bis zur Bildung einer kriminellen Vereinigung. tagesschau.de informiert, dass die libysche Regierung 2006 vereinbart hatte, Gelder im Austausch für diplomatische Unterstützung bereitzustellen.
Der Korruptionspakt soll seit 2005, als Sarkozy noch Innenminister war, vorbereitet worden sein. Geheime Treffen zwischen Emissären Sarkozys und Gaddafis Vertretern, auch mit gesuchten Terroristen, sollen stattfunden haben. Sein Anwalt, Christophe Ingrain, weist diese Vorwürfe jedoch entschieden zurück und betont, dass keine Beweise vorliegen, die eine illegale Finanzierung belegen könnten. Sarkozy selbst hat stets alle Vorwürfe zurückgewiesen. spiegel.de stellt die umfangreiche Beweislage in Frage und hebt die Vielzahl an belastenden Materialien hervor, die die Ermittlungen stützen.
Ein Leben voller Widersprüche
Nicolas Sarkozy wurde 1955 in Paris geboren und wuchs als Sohn einer ungarischen Adelsfamilie auf. Pál Sarkozy, sein Vater, floh 1944 vor der Roten Armee nach Deutschland und diente später in der französischen Fremdenlegion. Sarkozy hat eine kometenhafte Karriere in der neu-gaullistischen Partei hingelegt, welche jedoch durch seine persönlichen Skandale immer wieder in den Schatten gestellt wurde.
Seine erste Ehefrau war Cécilia Sarkozy, die ihn 2007 verließ. 2008 heiratete er das Model Carla Bruni, mit der er eine Tochter, Giulia, hat. Nach seiner Wahlniederlage gegen François Hollande 2012 zog sich Sarkozy weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Der bevorstehende Prozess wegen der Zahlungen aus Libyen könnte ihm jedoch eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren einbringen, wenn sich die Vorwürfe bestätigen. Die Anhörungen dazu sollen bis April 2025 andauern, und bis dahin bleibt abzuwarten, wie sich die rechtliche Lage für den ehemaligen Präsidenten entwickeln wird.