Am 26. Februar 2025 hat das Projekt FACE (Female Academic Entrepreneurs) an der Ruhr-Universität Bochum erneut Fördermittel durch das EXIST-Women Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erhalten. Dieses Programm zielt darauf ab, die Anzahl und Qualität von Ausgründungen aus der Wissenschaft zu erhöhen und das Gründungsklima an Hochschulen zu verbessern. Mit dieser Förderung wird es zehn angehenden Gründerinnen ermöglicht, über die nächsten zwölf Monate hinweg ihre Geschäftsideen zu entwickeln und voranzutreiben.

Dr. Beate von Miquel, wissenschaftliche Leiterin von FACE, hob die Bedeutung dieser Förderung für Gründerinnen hervor. Janwillem Huda, Projektkoordinator und Start-up Coach, unterstützt die Teilnehmerinnen in der Umsetzung ihrer Ideen und betont deren Potenzial. Die Teilnehmerinnen, die an diesem Durchlauf teilnehmen, kommen aus unterschiedlichen Fachrichtungen und bringen verschiedene innovative Geschäftsideen mit. Ein Überblick über ihre Projekte:

Innovative Geschäftsideen der Teilnehmerinnen

  • Elisabeth Jacobsohn: App „Artventure“ zur Zugänglichkeit von Kunst im öffentlichen Raum.
  • Liu Liu, Xuling Ye, Ndjiba Antonio: E-Contract zur Digitalisierung des Vertragswesens in der Bauindustrie.
  • Kaye und Zuzanna Schierenberg: NeoRecords für nachhaltige, mobile Audioaufnahmen.
  • Afagh Hassani: App „Afterbattle“ für Krebsnachsorge.
  • Sarah Lomp: Entwicklerstudio „KeepQuiet“ für inklusivere Gaming-Branche.
  • Cansu Nur Kutlu und Ravza Kormak: Entwicklung einer eigenen Gründungsidee nach Unterstützung des Teams von The Flock App.

Das EXIST-Women Programm richtet sich an Studentinnen, Wissenschaftlerinnen und Absolventinnen mit Gründungsideen oder Interesse an unternehmerischem Denken. Durch Workshops, individuelle Beratungen und den Austausch mit erfolgreichen Gründerinnen wird eine intensive Begleitung bis zur Marktreife der Geschäftsideen ermöglicht.

Hintergründe zur EXIST-Women Initiative

Die Bundesregierung hat eine umfassende Start-up-Strategie formuliert, die die Stärkung der Gründerinnen und die Förderung von Diversität in der Gründerszene zum Ziel hat. Laut aktuellen Zahlen liegt die Gründerinnenquote im Rahmen der EXIST-Förderstatistik bei 25 % und zeigt einen stetigen Anstieg in den letzten Jahren. Die Förderlinie EXIST-Women ermöglicht Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Veranstaltungen, Beratungen und finanzielle Zuschüsse für Gründerinnen anzubieten. Eine Antragsfrist bis zum 6. Dezember 2024 besteht aktuell.

Eine der Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, ist der nach wie vor niedrige Anteil von Frauen im Venture-Capital-Markt, wo nur 15 % der Teilhaber weiblich sind. Es wird geprüft, wie bürokratische Anforderungen für Gründerinnen reduziert und gemischte Gründungsteams bevorzugt behandelt werden können. Zudem plant die Bundesregierung, ein neues Förderinstrument zu schaffen, um die Unterstützung von Existenzgründerinnen im Venture-Capital-Markt zu stärken.

Die neuen Maßnahmen sollen insbesondere den Zugang zu Finanzierungen für Frauen erleichtern, die oft schlechter gestärkt werden. Der Haushaltsausschuss hat daher 6,5 Millionen Euro für die neue Förderlinie bereitgestellt, um diese Ungleichheit im Gründungsklima zu verringern. Viele Programme, wie das EXIST-Gründerstipendium, sind bereits verfügbar, um Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit zu unterstützen.

Die Initiative EXIST-Women, eingebettet in die umfassende Start-up-Strategie der Bundesregierung, ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung von Gründerinnen und zur Schaffung eines gerechteren Gründungsausgleichs in der deutschen Start-up-Landschaft.

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