Die Technische Universität München (TUM) hat heute ein neues Cybersecurity-Programm vorgestellt, das darauf abzielt, den dringend benötigten Fachkräftemangel im Bereich Cybersicherheit in Deutschland zu bekämpfen. Georg Carle, Principal Investigator und Professor an der TUM, hebt hervor, dass das Programm die Verbindung von theoretischem Wissen mit praktischen Anwendungen in den Vordergrund stellt. Der Lehrplan wird im Frühjahr dieses Jahres starten und interdisziplinäre Teamarbeit sowie die Bedürfnisse der Industrie in den Fokus rücken. Das Programm soll nicht nur die praktischen Fähigkeiten der Studierenden fördern, sondern auch Organisationen vor Cyberangriffen schützen. Dies ist besonders wichtig, da Umfragen zeigen, dass nahezu ein Drittel der Unternehmen in Deutschland über zu wenig Fachpersonal im Bereich IT-Security klagt.
Dr. Wieland Holfelder von Google Cloud Security bestätigt in diesem Zusammenhang den aktuellen Fachkräftemangel in der Cybersicherheit. Ein Drittel der befragten Unternehmen gibt an, dass sie Schwierigkeiten haben, genügend qualifizierte IT-Sicherheitsexperten zu finden. Besonders betroffen sind die Banken und Versicherungen, wo 43% bzw. 42% der Unternehmen über einen Mangel an Fachkräften berichten.
Innovative Ansätze und Praxisorientierung
Das neue Programm an der TUM wird verschiedene innovative Lehrmethoden nutzen, darunter Serious Gaming und Hacking-Wettbewerbe, um den Studierenden praxisnahe Cybersicherheitskonzepte zu vermitteln. Darüber hinaus arbeiten die Studierenden an realen, unternehmensspezifischen Herausforderungen, die sich auf Technologien für elektronische Identifikation, Authentifizierung und Vertrauensdienste konzentrieren. Zu den Anwendungen gehören sichere Anmeldungen, elektronische Unterschriften sowie elektronische Siegel und die Verwendung von Sicherheitshardware.
Die Bedeutung einer soliden Ausbildung in der Cybersicherheit wird durch den anhaltenden Mangel an IT-Fachkräften unterstrichen. Eine Umfrage unter 200 IT-Verantwortlichen zeigt auf, dass 71% der Unternehmen Schwierigkeiten haben, ausreichend IT-Security-Mitarbeiter zu rekrutieren. Etwa 40% der Unternehmen benötigen Netzwerkadministratoren, während 35% Experten in der Anwendungsentwicklung suchen.
Strategien zur Schließung der Fachkräfte-Lücke
Chester Wisniewski von Sophos empfiehlt, flexiblere Recruiting-Strategien zu entwickeln, um der Kluft im Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Eine mögliche Lösung ist die Implementierung von Cyber Security as a Service (CSaaS), die bereits von 35% der befragten Unternehmen durchgeführt wird. Die Nutzung von CSaaS ermöglicht es Unternehmen, schneller auf Cyberangriffe zu reagieren und Schäden effektiver zu isolieren, was für viele Organisationen von entscheidender Bedeutung ist.
Insgesamt zeigt sich, dass die TUMs Initiativen, zusammen mit innovativen Rekrutierungsstrategien, eine Antwort auf die Herausforderungen des Fachkräftemangels in der Cybersicherheit bieten können. Die Verbindung von akademischer Ausbildung mit praktischer Anwendung verspricht nicht nur eine Verbesserung der Qualifikationen zukünftiger Fachkräfte, sondern könnte auch die Sicherheit von Unternehmen in Deutschland nachhaltig stärken. Für weitere Informationen über das Cybersecurity-Programm können Sie TUM und zur Situation des Fachkräftemangels in der Cybersecurity B2B Cyber Security besuchen.