In Rekum, nahe Neuenkirchen, steht ein bedeutendes Projekt zur Erneuerung der Windkraftanlagen an. Geplant ist der Austausch von zwei alten Windrädern durch zwei neue, die nicht nur höher, sondern auch leistungsstärker sind. Die neuen Anlagen werden eine Höhe von 245 Metern erreichen und mit einem Rotordurchmesser von 163 Metern ausgestattet sein. Im Vergleich dazu haben die alten Windräder lediglich eine Höhe von 100 Metern und einen Rotordurchmesser von 70 Metern. Für die Umsetzung dieses Projekts zeichnet sich das Unternehmen Energiequelle verantwortlich, das den Transport der Bauteile über die Gemeinde Schwanewede organisiert. Projektleiter Felix Busse stellte den geplanten Transportweg im Ortsrat Neuenkirchen vor, der über mehrere Straßen führt, aber nicht auf die L 149 abbiegen soll.

Die Anlieferung der Komponenten erfolgt mit Transportfahrzeugen, die Überlängen für zwei Stahlturmsegmente und drei Rotorblätter pro Windenergieanlage benötigen. Um Probleme beim Abbiegen und Kreuzen der denkmalgeschützten Bahngleise zu vermeiden, wird eine Schotterstraße parallel zur alten Bahnstrecke auf Gemeindeflächen angelegt. Diese neue Zuwegung soll während der gesamten Betriebszeit des Windparks bestehen bleiben. Der Ortsrat Neuenkirchen hat einstimmig für die geplante Zuwegung gestimmt.

Vertragliche Regelungen und Entschädigung

Ein Nutzungsvertrag mit Energiequelle ist notwendig. Das Unternehmen bietet eine jährliche Entschädigung von 50 Cent pro Quadratmeter an, was jedoch vom Ortsrat als zu gering erachtet wird. Die Höhe der Entschädigung soll im Verwaltungsausschuss geklärt werden. Zudem hat der Ortsrat den Wunsch geäußert, dass die Zuwegung auch für Radfahrer zugänglich sein soll und bis nach Bremen-Rekum führt.

Der Zeitplan für den Bau ist ambitioniert. Im Frühjahr 2024 sollen die Wege sowie Bau- und Montageflächen angelegt werden, gefolgt vom Rückbau der alten Anlagen im Sommer 2024. Im Juli und August 2024 soll mit dem Fundamentbau für die neuen Windräder begonnen werden, während im November 2024 das Betonturmteil stehen soll. Die Anlieferung der Rotorblätter und weiterer Großkomponenten ist für Februar 2026 geplant, bevor im Mai oder Juni 2026 die Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Anlagen erfolgt. Mit diesen neuen Windrädern wird eine Stromeinspeisung von mehr als dem Achtfachen der alten Anlagen angestrebt.

Der Marktfokus der Windenergie

Energiequelle ist nicht nur aktiv in der Planung des Windparks in Rekum, sondern stellt sich auch auf der WindEnergy-Messe in Hamburg vor, die vom 24. bis 27. September stattfindet. Hier möchte das Unternehmen neue Projekte akquirieren und Fachkräfte gewinnen, um seinen Wachstumskurs fortzusetzen. Der Messeauftritt steht unter dem Motto „From vision to reality“ und richtet sich an internationale Partner für die Entwicklung von Wind- und Solaranlagen. Zudem wird das Referenzprojekt „energieautarkes Dorf Feldheim“ präsentiert, das als Vorzeigeobjekt für die lokale Energiewende gilt.

Im Kontext der Windenergie in Deutschland sind allerdings Herausforderungen zu beachten. Die Bürokratie sowie komplizierte Bewerbungsverfahren erschweren Investitionen in neue Windenergieanlagen. Im Jahr 2023 wurden jedoch wieder mehr Investitionen in Windkraftprojekte getätigt, insgesamt 7,4 Milliarden Euro. Die Windenergie hatte 2023 einen Anteil von 21% am gesamten Erneuerbaren-Energien-Investitionsvolumen von 36,6 Milliarden Euro. In Deutschland sind inzwischen 30.243 Windräder mit einer Gesamtleistung von 69.475 Megawatt installiert, wobei Niedersachsen mit 12.542 MW die höchste installierte Leistung aufweist. Diese Entwicklung zeigt, dass trotz aller Hürden die Windenergie weiterhin ein zentraler Bestandteil der Energieversorgung in Deutschland ist, mit erheblichen wirtschaftlichen Impulsen aus dem Betrieb der Anlagen.

Insgesamt zeigt sich, dass das Projekt in Rekum nicht nur für die Region von Bedeutung ist, sondern auch einen Beitrag zur Energiewende in Deutschland leistet, da die neuen Windräder erheblich mehr Strom produzieren werden als ihre Vorgänger.