Am 24. Februar 2025 wird die Würzburger Weinkultur durch einen besonderen Tropfen bereichert: Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) und der Staatliche Hofkeller haben gemeinsam den ersten UniWein auf den Markt gebracht. Dieser Silvaner ist ab sofort im Uni-Shop, im Hofkeller und in ausgewählten Fachgeschäften erhältlich und läutet eine neue Ära ein, da es sich um die erste jährlich erscheinende limitierte Sammler-Edition handelt.

Der UniWein 2024 zeichnet sich durch seinen aromatischen und modernen Ausbau aus und wird durch das Etikett, das die historische Alte Universität sowie die Neubaukirche zeigt, zum Blickfang für Sammler und Weinliebhaber. Thilo Heuft, der Weingutsdirektor, war verantwortlich für die Weinlese, Kelterung und Reifung der Trauben, was die traditionelle Weinkultur der Region mit moderner Expertise verbindet.

Geschichtlicher Kontext der Universität Würzburg

Die Universität Würzburg hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis zur Gründung als „Hohe Schule zu Würzburg“ im Jahr 1402 zurückreicht. Initiator war Fürstbischof Johann von Egloffstein, dessen Ziel es war, den Bedarf an Juristen und Klerikern zu decken. Nach mehreren Umstellungen und Schicksalsschlägen, einschließlich der raschen Auflösung des Lehrbetriebs nach 1430, gelang es Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn, die Universität 1576 neu zu etablieren. Unter seiner Führung erhielt die Universität nicht nur kaiserliche und päpstliche Privilegien, sondern konnte auch die finanzielle Basis stabilisieren.

Die historische Verwurzelung in der Region zeigt sich auch in der Verbindung von Universität und Weinbau. Bereits im Jahr 1582 stattete Julius Echter von Mespelbrunn die Universität mit Grundbesitz aus, darunter auch Weinberge. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Universität mehrfach Universitätsweine auf den Markt gebracht, die jedoch bis zur aktuellen Edition über die Jahre in Vergessenheit geraten waren. Die letzte bedeutende Veröffentlichung fand 2018 statt.

Die Weinbau-Tradition in Würzburg

Der Weinbau in Stadt und Landkreis Würzburg blickt auf eine reiche und weitreichende Tradition zurück, die mit der Einführung der Weinrebe in Deutschland durch Kaiser Probus im Jahr 278 beginnt. Erste urkundliche Hinweise auf den Weinanbau in Würzburg stammen bereits aus dem Jahr 779. Der Würzburger Bürgerspital spielte eine bedeutende Rolle im Weinanbau und führte 1460 ein Reinheitsgebot für Wein ein. Heute ist Franken das sechstgrößte Weinbaugebiet Deutschlands.

Rund 80% der angebautem Frankenweine sind Weißweine. Die Hauptsorte der Weißweine ist Müller-Thurgau, gefolgt vom Silvaner, der nun auch im neuen UniWein verkörpert ist, und Bacchus. Zum Rotwein-Bereich zählen unter anderem Domina und Blauer Spätburgunder. Die kulturelle Bedeutung des Weins wird in der Region durch zahlreiche Weingüter, wie das Bürgerspital und Juliusspital, deutlich, die das Erbe und die Innovation im Weinbau vereinen.

Mit der Einführung des UniWeins wird die bedeutende Tradition des Weinbaus in Würzburg fortgeführt, und neue Wege der Verbindung zwischen Wissenschaft und Weinkultur werden beschritten. Dieser neue Silvaner ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein Stück Geschichte in Bottiglie.