Am 16. Februar 2025 wird auf der A40 im Ruhrgebiet ein neues Tempolimit von 60 km/h eingeführt. Dies wurde von der Bezirksregierung Düsseldorf angeordnet. Das Tempolimit gilt zeitweise zwischen den Anschlussstellen Essen-Zentrum und -Frohnhausen, um die Stickstoffbelastung für die Anwohner der Kruppstraße in Essen-Holsterhausen zu reduzieren. Der neue Blitzer zur Überwachung der Geschwindigkeitsbegrenzung wird in Höhe der Ausfahrt Essen-Zentrum-Ost in Fahrtrichtung Dortmund aktiviert und soll feste Kontrollen bieten.
Das Tempolimit gilt montags bis freitags von 6 bis 22 Uhr, samstags von 8 bis 20 Uhr und sonntags sowie an gesetzlichen Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten ist eine Geschwindigkeit von 100 km/h erlaubt. Diese Maßnahme wird zunächst bis Ende Juni 2025 wirksam und könnte eventuell verlängert werden, wenn die Luftqualität in Essen nachweislich verbessert wird. Das Ansinnen ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Verbesserung der Luftqualität in städtischen Gebieten, die durch die Luftverschmutzung an diesem Autobahnabschnitt problematisch geworden ist, wie WDR berichtet.
Luftqualität und das Verkehrsaufkommen
Auf der A40 zwischen Frohnhausen und Essen-Zentrum kommt es häufig zu Staus. Aktuell gilt dort eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h auf einem 600 Meter langen Abschnitt. Die geschwindigkeitsreduzierenden Maßnahmen sind eine Reaktion auf die anhaltend hohe Luftverschmutzung in diesem Bereich. Vor zwei Jahren hat das Landesumweltamt eine Messstelle für Stickstoffdioxid in der Nähe eines Wohnhauses eingerichtet; dort wurden die zulässigen Grenzwerte für Stickstoffdioxid deutlich überschritten, was zu den aktuellen Maßnahmen führte. Diese Messstelle ist die einzige in Nordrhein-Westfalen, an der solche Grenzwerte überschritten wurden, wie in den Informationen von Ruhr24 zu entnehmen ist.
Die Stadt Essen hat bereits Gespräche mit Umweltbehörden sowie den Ministerien für Umwelt und Verkehr geführt und verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität diskutiert. Dazu gehört auch die geplante Einführung einer neuen Straßenbahnlinie in der Innenstadt und der Ausbau von Radwegen, um die Stickstoffdioxid-Belastung weiter zu verringern. Es wurden betont, dass die Überwachung des Tempolimits von 60 km/h von der Stadt und dem Land NRW ernst genommen wird und aktiv durchgeführt werden soll.
Historischer Kontext und zukünftige Entwicklungen
Der Handlungsbedarf zur Verbesserung der Luftqualität in Nordrhein-Westfalen hat historische Wurzeln. Im Januar 1985 wurden im Ruhrgebiet über 770 µg/m³ Schwefeldioxid und rund 460 µg/m³ Schwebstaub gemessen, was zur ersten Ausrufung des höchsten Smog-Alarms in Deutschland führte. Kurzfristige Maßnahmen umfassten Schulschließungen und Fahrverbote für Autos. Laut Land NRW hat sich die Luftqualität in den letzten 40 Jahren deutlich verbessert, vorläufige Messdaten zeigen, dass die gesetzlich festgelegten Grenzwerte für Stickstoffdioxid in NRW im Jahresdurchschnitt eingehalten wurden, mit Ausnahme der Krisensituation an der Kruppstraße in Essen.
Die heutigen Bemühungen, die Luftqualität weiter zu verbessern, sind Teil einer langanhaltenden Strategie, die umweltfreundliche Maßnahmen wie den Einsatz von Elektromobilität umfasst. Der Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer hebt hervor, dass die Erfolge der Umweltpolitik in den letzten Dekaden sichtbare Fortschritte gebracht haben, und betont die anhaltende Notwendigkeit für emissionsfreie Entwicklungen.