Der Verband der Hausärzte in Berlin und Brandenburg zeigt sich erfreut über die jüngsten Änderungen bei der Bezahlung von Praxisärzten. Verbandsvorsitzende Doris Höpner äußerte sich dazu in einem Interview im rbb24 Inforadio. Ein neues Gesetz hebt die Obergrenze bei der Vergütung der Arztpraxen auf, was für junge Mediziner Anreize schafft, eine eigene Praxis zu eröffnen. Dies wird als wichtiger Schritt gewertet, um die medizinische Versorgung in Deutschland zu verbessern und insbesondere Landärzte anzuwerben. Sofortige Effekte werden zwar nicht erwartet, dennoch zählt diese Maßnahme zu den positiven Veränderungen im Gesundheitssystem.
Das demografische Faktoren eine Rolle spielen, ist unbestritten. Diese beeinflussen, wo Ärztinnen und Ärzte ihre Praxen gründen und leben möchten. Ziel ist es, eine ausgewogene Mischstruktur in der medizinischen Versorgung zu schaffen. Dabei soll es auch in Zukunft nicht nur von Investoren gesteuerte Medizinische Versorgungszentren geben.
Der Stand der Allgemeinmedizin in Deutschland
Um den Kontext der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland zu verstehen, ist es wichtig, die Rolle der Allgemeinmediziner zu betrachten. Praxen für Allgemeinmedizin bieten eine umfassende Grundversorgung und sind häufig die ersten Ansprechpartner bei gesundheitlichen Problemen. Laut gesundheitsmarkt.de gab es im Jahr 2023 über 34.500 Allgemeinmediziner, was etwa 6% aller Ärzte ausmacht. Die Mehrheit dieser Fachkräfte arbeitet in Einzelpraxen, während Gemeinschaftspraxen und Medizinische Versorgungszentren weniger verbreitet sind.
Ein zentrales Problem bleibt der Ärztemangel, insbesondere in ländlichen Regionen. Hier sind die Praxen rar gesät, was oft lange Anfahrtswege für Patienten zur Folge hat. Die Versorgung in ländlichen Gebieten ist aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte und der hohen Krankheitslast älterer Menschen besonders herausfordernd.
Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum
Laut bpb.de ist die medizinische und pflegerische Versorgung ein zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge. In ländlichen Regionen existiert oft ein Mangel an Gesundheitsversorgungseinrichtungen im Vergleich zu städtischen Gebieten. Die ambulante Versorgung konzentriert sich größtenteils auf Hausärzte und Fachärzte, wird aber durch eine Innovationskultur geprägt, die neue Konzepte wie Telemedizin und digitale Vernetzung von Leistungserbringern umfasst.
Innovative Versorgungsmodelle sind dringend notwendig, um die medizinische Basisversorgung auf dem Land zu sichern. Beispiele für solche Konzepte umfassen die Kooperationen zwischen Haus- und Fachärzten sowie mobile Dienstleister, die die Erreichbarkeit für Patienten verbessern helfen.
Mit den Änderungen in der Vergütung der Praxisärzte, unterstützt durch den Verband der Hausärzte, wird ein weiterer Schritt in die richtige Richtung unternommen. Die Aufhebung der Vergütungsobergrenzen könnte langfristig dazu führen, dass mehr Mediziner sich für eine Tätigkeit in ländlichen Regionen entscheiden und die Gesundheitsversorgung dort verbessert wird.