In einer aktuellen Studie beschäftigt sich Sandy Burmeister, eine Statistikerin am Institut für Biometrie und Registerforschung der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB), mit der Behandlung von duktalem Carcinoma in situ (DCIS). Ihre Forschung, die auf Daten von 3.424 Patientinnen aus dem Krebsregister Brandenburg-Berlin basiert, zeigt einen klaren Trend hin zu weniger invasiven Behandlungsmethoden.
Zwischen 2004 und 2020 wurde in der Studie ein Rückgang in der Anwendung von intensiven Behandlungsformen, wie Operationen oder Strahlentherapien, festgestellt. Dies deutet darauf hin, dass eine weniger aggressive Behandlung von DCIS nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll erscheint. Burmeister merkt zudem an, dass es keinen signifikanten Unterschied in der Entwicklung von DCIS hin zu invasivem Brustkrebs zwischen verschiedenen Therapieansätzen gab. Diese Erkenntnisse sind unter anderem auf das Zusammenwirken mit verschiedenen Projektpartnern, darunter das Klinische Krebsregister Brandenburg-Berlin und das Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg, zurückzuführen. Weitere Details zur Studie sind in der Publikation „Treatment and Outcome of Ductal Carcinoma in Situ for the German Federal States Berlin and Brandenburg in the Period 2007–2020“ zu finden.
Trend zur Deeskalation
Die Ergebnisse der Studie reflektieren einen tiefgreifenden Wandel in der Krebsbehandlung, der sich derzeit in Berlin und Brandenburg zeigt. Erfreulicherweise sind weniger invasive Ansätze auf dem Vormarsch, was den Patientinnen möglicherweise eine höhere Lebensqualität und geringere Nebenwirkungen ermöglichen könnte.
Die geplannte Erweiterung der Studie wird weitere wichtige Erkenntnisse liefern, da eine größere Patientengruppe aus mehreren deutschen Bundesländern einbezogen werden soll. Dies könnte helfen, die Datenlage zu verbessern und eine noch umfassendere Analyse zu ermöglichen.
Epidemiologischer Kontext
Die Ergebnisse stehen im Einklang mit den Entwicklungen, die vom Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) am Robert Koch-Institut beobachtet werden. Dieses Zentrum wertet epidemiologische Daten aus, und untersucht die Häufigkeit sowie die Prognosen verschiedener Krebserkrankungen in Deutschland. Der regelmäßige Bericht „Krebs in Deutschland“, der alle zwei Jahre erscheint, bietet umfassende Statistiken und ist eine bedeutende Ressource für Fachkreise.
Eine wichtige Quelle sind auch die regionalen Krebsregister, die detaillierte Auswertungen verschiedener Krebserkrankungen zur Verfügung stellen. Diese Informationen sind besonders für zukünftige Forschungsarbeiten und für die Entwicklung neuer Behandlungsansätze von Bedeutung.
Die hier präsentierte Studie von Sandy Burmeister und die kontinuierliche Arbeit der Krebsregister verdeutlichen die fortschreitende Veränderung im Umgang mit Brustkrebs und stärken die Hoffnung auf schonendere Behandlungen für betroffene Frauen.
Weitere Informationen und detaillierte Statistiken sind unter den folgenden Links verfügbar: MHB und Krebsinformationsdienst.