Die Technische Universität München (TUM) nimmt mit der Wahl von Dr. Daniela Schwarz zur neuen Frauenbeauftragten einen bedeutenden Schritt in Richtung Geschlechterdiversität. Dr. Schwarz, die zuvor als Frauenbeauftragte der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften tätig war, wird nun die hochschulweiten Gleichstellungsfragen leiten. Ihre Aufgaben umfassen die umfassende Förderung der Geschlechterdiversität sowie die Beratung der Hochschulleitung in Gleichstellungsfragen. Der Senat der TUM, dessen stimmberechtigtes Mitglied Dr. Schwarz ist, wählte sie in dieses Amt.

Vor ihrer Ernennung war Dr. Schwarz an der Professur für Sport- und Gesundheitsdidaktik in der TUM School for Medicine and Health tätig. Neben der Frauenbeauftragten wird Prof. Felix Krahmer, bereits seit 2022 Frauenbeauftragter der TUM School of Computation, Information and Technology, als stellvertretender Frauenbeauftragter fungieren. Diese geschlechtergemischte Besetzung ist ein Novum an der TUM und soll die Gleichstellung an der Universität weiter vorantreiben, indem sie gezielt auf die Kontrolle der Chancengleichheit auf allen Ebenen abzielt.

Herausforderungen der Gleichstellung in der Wissenschaft

Die Herausforderungen, vor denen die Gleichstellung in der Wissenschaft steht, sind nach wie vor erheblich. Trotz einer hohen Ausbildungsquote von Frauen in Deutschland verringert sich ihr Anteil an Hochschulen mit jeder Stufe der akademischen Karriereleiter. So liegt der Anteil der Doktorandinnen bei 46%, bei den Habilitandinnen sind es 37% und Professorinnen machen lediglich 28% aus. Diese Entwicklung, oft als „Leaky Pipeline“ bezeichnet, zeigt, dass Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung dringend notwendig sind. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat sich das Ziel gesetzt, dem entgegenzuwirken und Parität zu fördern.

Ein zentrales Instrument zur Unterstützung der Gleichstellung im Hochschulbereich ist das Professorinnenprogramm, welches 2023 in die vierte Phase startet. Mit einem Fördervolumen von 320 Millionen Euro bis 2030 soll damit eine gleichmäßige Verteilung der Geschlechter über alle Karrierestufen hinweg ermöglicht werden. Ein Kaskadenmodell, das seit 2011 implementiert ist, sieht vor, dass der Frauenanteil jeder Karrierestufe mindestens dem der vorhergehenden Stufe entsprechen soll.

Initiativen zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft

Zusätzlich fördert das BMBF verschiedene Initiativen, um die Sichtbarkeit von Frauen in Wissenschaft und Innovation zu erhöhen. Dazu gehört unter anderem die Aktion Girls’Day, die Schülerinnen zu einer klischeefreien Berufsorientierung anregen soll. Auch geschlechterdifferenzierte Betrachtungen in der Forschung werden zunehmend als notwendig erachtet, um die Lebensqualität zu verbessern. Das BMBF fördert daher die Umsetzung solcher Aspekte im Rahmen des Förderschwerpunkts „Geschlechteraspekte im Blick“.

Die aktuelle Tendenz zeigt, dass Frauen im MINT-Bereich – einem Schwerpunkt der universitären Ausbildung – ebenfalls besser vertreten sind als je zuvor. Der Frauenanteil unter Studierenden in diesen Bereichen stieg von 19,5% im Jahr 1977 auf 32,4% im Jahr 2022. Dies deutet darauf hin, dass die Maßnahmen des BMBF zur Erhöhung der Repräsentanz von Frauen in dieser Branche Wirkung zeigen könnte.

Die neue Frauenbeauftragte der TUM, Dr. Daniela Schwarz, und ihr Team stehen somit vor der Herausforderung und dem Ziel, die Gleichstellung in der Wissenschaft nachhaltig zu verbessern. Angesichts der steigenden Anforderungen und der Bedeutung von Vielfalt in der Forschung ist es essentiell, diese Themen mit Nachdruck zu verfolgen. Die TUM setzt mit dieser ernennbaren Neuralstellung den richtigen Impuls für eine zukunftsorientierte und geschlechtergerechte Hochschulpolitik.

Quellen

Referenz 1
www.tum.de
Referenz 3
www.bmbf.de
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