Die gesellschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie stellen eine zentrale Herausforderung dar, die nach zwei Jahren intensiver Forschung weiterhin eingehend betrachtet werden muss. Eine neu überarbeitete Neuauflage der Beitragssammlung zu Covid-19 ist für 2025 in Planung. Diese soll aktuelle Forschungsergebnisse berücksichtigen und verschiedene Perspektiven auf die politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Konsequenzen der Pandemie bieten. Das Ziel ist es, prägnante, praxisorientierte Aufsätze zu präsentieren, die Erkenntnisse aus unterschiedlichen Disziplinen zur Corona-Krise und zu zukünftigen Pandemien liefern, wie [b-tu] berichtet.
Besondere Aufmerksamkeit wird dabei den Chancen und Risiken digitaler Kommunikationstechniken gewidmet, sowie den Implikationen für Pädagogik und Gemeinschaftsbildung. Beiträge aus den Medien-, Sozial- und Bildungswissenschaften sind besonders willkommen, jedoch sind auch Einsendungen aus anderen Fachrichtungen erwünscht. Der Einsendeschluss für Beitragsvorschläge ist der 30. April 2025, wobei die endgültige Publikation für Dezember 2025 vorgesehen ist.
Forschung zu den Folgen der Pandemie
Die Corona-Pandemie hat in Deutschland vielfältige Belastungen hervorgebracht, die durch besondere Arbeitsbedingungen und ein erhöhtes Maß an Ungewissheit gekennzeichnet sind. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) setzt sich dafür ein, sozial- und geisteswissenschaftliche Forschung über die gesellschaftlichen Folgen der Pandemie zu fördern. Hierbei wird die Förderrichtlinie „Gesellschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie − Forschung für Integration, Teilhabe und Erneuerung“ umgesetzt, wie [dlr.de] berichtet.
Auf einer Zwischenkonferenz wurden bereits erste Ergebnisse von 18 geförderten Verbund- und Einzelvorhaben vorgestellt. Diese Forschungsprojekte sollen gezielte Lösungsansätze für zukünftige Krisen entwickeln. Beispielsweise hat die Forschung ergeben, dass soziale Beziehungen entscheidend für die Minderung von Belastungen und die Förderung des Wohlbefindens während der Pandemie waren. In diesem Zusammenhang ist die Förderung sozialer Räume von großer Bedeutung.
Wandel der Arbeit und politische Einstellungen
Die Pandemie hat nicht nur Auswirkungen auf den Umgang mit sozialen Beziehungen, sondern auch auf die Strukturen innerhalb der Arbeitswelt. Flexibilität und neue Handlungsspielräume haben innovative Lösungen hervorgebracht, während gleichzeitig die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben verschwammen. Zukünftige Arbeitsmodelle sollten daher klare Rahmenbedingungen und die Stärkung von Netzwerken integrieren, um zusätzliche Belastungen zu vermeiden.
Des Weiteren zeigen die Forschungsergebnisse, dass das Vertrauen der jungen Bevölkerung in die Politik gesunken ist, was zu einer Zunahme von Verschwörungserzählungen und antidemokratischen Haltungen geführt hat. Etwa ein Drittel der Befragten in Deutschland ist anfällig für solche Erzählungen. Existentielle Ängste und Arbeitsplatzverluste haben dazu geführt, dass Demokratiepädagogik und Diskussionsräume notwendig sind, um diesen Tendenzen entgegenzuwirken, wie [bmbf.de] zusammenfasst.
Vielfältige Forschungsprojekte
Ein Spektrum von 18 Projekten untersucht die Herausforderungen, die durch die Pandemie verstärkt wurden. Zu den bemerkenswerten Forschungsprojekten gehören unter anderem:
- LoneCOVID (GESIS): Untersuchung langfristiger Entwicklungen sozialer Beziehungen und deren Einfluss auf die psychische Gesundheit.
- StiPEx (Universität Greifswald): Erforschung von Stigmatisierung in der Bevölkerung im Kontext der Pandemie.
- CoESI (Deutsches Zentrum für Altersfragen): Analyse der sozialen Integration im mittleren und höheren Erwachsenenalter.
- Co-Care (Universitäten Tübingen und München): Untersuchung der Sichtbarkeit von Fürsorgedynamiken während der Pandemie.
- BasiC (Hochschule Ludwigshafen): Auswirkungen der Pandemie auf Basic Workers und Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Pandemie nicht nur kurzfristige Effekte, sondern auch langfristige Veränderungen in der Gesellschaft nach sich zieht. Die aktuellen Forschungsanstrengungen sind entscheidend, um Lösungen zu entwickeln, die nicht nur für diese Krise, sondern auch für zukünftige Herausforderungen relevant sind.